Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

150 
nen genannt wurde«. Das Kloster ward erst 1637 
vollendet, und im März des folgenden Jahres wur 
den die Nonnen von der Kaiserin selbst aus der Burg 
in dasselbe feierlich eingeführt. Es wurde zu Ehren 
des heil. Joseph geweiht, den der Karmcliten-Orden 
überhaupt zu seinem Schutzpatrone erkoren hatte. In 
nerhalb des Klosters ließ die Kaiserin noch ein klei 
neres Gebäude zur Aufnahme kranker und fremder 
Nonnen aufführen, welches sie Nazareth genannt wis 
sen wollte. Sie selbst wählte endlichem August 1648 
ungefähr zwölf Jahre nach dem Tode ihres Gemahls, 
dieses von ihr gestiftete Kloster zum beständigen Auf 
enthalte, und beschloß 1655 daselbst ihr Leben. 
§, 798. Einbruch des Schwedenkönigs in Deutschland. Seine 
.Fortschritte dd sein Tod. 
Mit dem Könige von Dänemark war im Mai 
1629 Friede geschloffen worden. Dafür trat das Jahr 
darauf ein neuer. Feind gegen den Kaiser rmd gegen 
die Katholischen in Deutschland auf, nähmlich Gustav 
Adolf, König von Schweden. Dieser von Ehrgeiz und 
Eroberungslust getrieben, hatte schon lange den Ent 
schluß gefaßt, in Deutschland einzubrechen, um da 
selbst Eroberungen, und, wenn es möglich wäre, 
sich zum Herrn des ganzen Reiches zu machen, wie es 
verschiedene seiner nachherigen Handlungen hinläng 
lich verriethen. Er hatte auch bereits früher zu die 
sem Ende über Verbindungen mit Frankreich, Hol 
land und England unterhandelt. Allein theils kamen 
diese nicht zu.stände, theils wurde Gustav nicht lange