Volltext: Geschichte des Christenthums in Oesterreich und der Steiermark. Fünfter Band (Fünfter Band / 1842)

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seiner wählten sich nun die Aufrührer den Achazius 
Millinger, einen Edelmann, der es mit ihnen hielt, 
zum Oberhauptmann. Unter ihm unternahmen die 
Bauern zwei Stürme auf Linz, am 22. und am 
29. Juli, die aber beide unglücklich für sie abliefen, 
und ihnen viele Leute kosteten. 
Im August versuchte man zu Melk, wohin die 
kaiserlichen Kommissäre, und einige Abgeordnete der 
rebellischen Bauern gekommen waren, aufs neue eine 
Friedensunterhandlung anzustellen; allein da letztere 
keine Neigung dazu hatten, Waffenstillstand zu halten, 
und die Gegend von Linz zu verlassen sich weigerten, 
so kam man nicht einmahl bis zum Unterhandeln. Doch 
übergaben hier endlich auf wiederhohltes Verlangen 
der Kommissäre die Abgeordneten der Bauern ein 
schriftliches Verzeichniß der Beschwerden derselben. 
Da diese vorzüglich gegen den Bairischen Statthalter 
gerichtet waren, so entgegneten die Kommissäre vor 
läufig , daß dieser darüber erst müsse vernommen 
werden, unterdessen sollten die Bauern die Feindse 
ligkeiten' einstellen. Doch diese, weit davon entfernt, 
es thun zu wollen, fetzten vielmehr den Krieg fort, 
legten neue Schanzen an, sperrten die Donau ge 
gen Linz mit eisernen Ketten, und zogen trup 
penweise durch das Land, um an denjenigen Rache 
zu üben, die bereits von ihnen abgetreten waren. 
Aber mit der Zeit wurden sie sowohl dieß- als jen 
seits der Donau von den kaiserlichen Obersten Löbel 
und Preiner, deren ersterer aus Unterosterreich in 
das Traun-, letzterer aus Böhmen in das Mihlvier-
	        
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