Volltext: Geschichte des Christenthums in Oesterreich und der Steiermark. Fünfter Band (Fünfter Band / 1842)

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damitbetheiltei« Salzwerken ferner verblieben, für wel 
che jedoch die Jesuiten hinlänglichen Ersatz bekamen. 
§. 780. Abschaffung beS Lutherthums im Lande ob der Ens. 
Es war wohl ganz natürlich, daß K. Ferdinand 
durch seinen Eifer für die katholische Religion bewogen 
wurde, das Lutherkhum in Oesterreich so abzuschaf 
fen, wie er es bereits in Jnnerösierreich gethan, 
nachdem ihm die Protestanten in jenem Lande durch 
ihre Widersetzlichkeit und durch ihre Hinneigung zu 
den Böhmischen Empörern so große und gerechte Ursa 
che dazu gegeben hatten. Den Protestanten im Lande 
ob der Ens hatte er, wie oben §• 770. gemeldet 
worden, die Religionsfreiheit nicht bestätiget; übcr- 
dieß hatten ihre Religionsprivilegien von jeher der 
rechtskräftigen Form ermangelt, und sie selbst hat 
ten nur mit Gewalt zur Huldigung gebraebt werden 
können. Bei ihnen wurde demnach der Anfang zur 
Abschaffung dessen gemacht, woraus jene Widersetz 
lichkeit einsprangen war. Bereits 1621 wurden zehn 
Prädikanten aus diesem Lande verbannt. Erzherzog 
Leopold ließ, als er in dem nähmlichen Jahre auf 
zehn Tage nach Passau ging, einige Protestanten vom 
Hcrrenstande, welche sich bei der neulichen Empö 
rung besonders hervorgethan hatten, verhaften, und 
theils nach Wien, theils nach Passau bringen. Aber 
der Anfang der eigentlichen Abschaffung des Lnthcr- 
thums geschah im I. 1623. Als Ferdinand im Jäner 
dieses Jahres vom Reichstag zu Regensburg zurück 
gekommen war, ging er ernstlich an dieses Werk,
	        
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