Volltext: Geschichte des Christenthums in Oesterreich und der Steiermark. Vierter Band (Vierter Band / 1841)

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rüge und dem Papste mittheilen dürfe, erbitte daher, 
von ihnen selbst angehört zu werden; er wolle durch 
seine Lehre allein die vier Haupt -Antichriste erwür 
gen, die ganze Kirche verbessern, das neue Jerusa 
lem errichten und noch viel größere dergleichen Din 
ge zu stände bringen. — Nach jenem Verhöre ließ 
der Kurfürst von Mainz durch Julius Pflug und Ja 
kob kReuter, !seinen Kanzler, Mosheims Schrift: 
„Von der einigen Herrschaft" untersuchen. Der Haupt 
inhalt derselben bestand in Schmähungen gegen den 
Kaiser, König, Papst, und die gesummte Geistlich 
keit., denen allen er ankündigte, wenn sie nicht bald 
Buße thäten, so würden sie sammt dem Römischen 
Reiche und der Römischen Kirche zu gründe gehen ^ 
und ausgerottet werden. Er behauptete darin, die ' 
Römische Kirche sei nicht nur in großes Sittenver- 
derbniß, sondern auch in große Glaubensirrthümer 
verfallen. Drei Stücke warf er ihr vorzüglich vor: 
das unzüchtige Leben der Geistlichen, wegen der ih 
nen verhothenen Ehe, Verstümmlung der Kommu 
nion durch Entziehung des Kelches, und Verkauf 
des Heiligen durch die Meßstipendien. Er wurde hier 
auf in den Kerker geworfen, in welchem er 1544 
starb. 
§. 602. Georg von Thessing, Bischof von Seckan^Zunahme 
des Lutherthums. 
Der Bischof von Seckau, Christoph Räuber, 
der wegen seinen politischen Kenntnissen, und Ge- 
schicklichkeiten vom K. Ferdinand meistens zu weit-
	        
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