Volltext: Geschichte des Christenthums in Oesterreich und der Steiermark. Vierter Band (Vierter Band / 1841)

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Weise cittV daß er sie in den Beispielen vortrug, wo 
mit er die dialektischen Regeln erläuterte. — Weil 
es Ferdinanden nicht unbekannt war, daß es allent 
halben heimliche Lutheraner gebe, die sich äußerlich 
katholisch stellten, so ließ er, um seine Kinder vor 
dein Lutherthume zu bewahren, an seinem Hofe streng 
verbiethen, mit ihnen von der Religion zu reden. 
Dessen ungeachtet wagte es Wolfgang Schiefer, La 
teinisch Severus genannt, der zum Lehrer der könig 
lichen Kinder bestellt war, und zu Wittenberg stu 
diertchatte, auch mit Melanchthon in Briefwechsel 
stand — was Ferdinand freilich nicht wußte — je 
nen bei jeder Gelegenheit die Lutherische Lehre als 
wahr und vortrefflich darzustellen. Sobald Ferdi 
nand dieß erfuhr, wurde Schiefer wohl alsogleich 
im I. 1539, entfernt. Aber seine Reden blieben bei 
dem ältesten Prinzen, Marmilian, nicht ohne Wir 
kung. — In demselben 1539. Jahre erneuerte Fer 
dinand den Befehl, daß alle seine Unterthanen, wel 
che zu Wittenberg, oder auf einer anderen Lutheri 
schen Universität studierten, zurückkehren, und daß 
unter schwerer Strafe Niemand mehr dahin gehen 
sollte. Doch auch dieser Befehl wurde nicht sehr 
befolgt. 
§. 600. Ruprecht von Mosheim. Seine Eim'gungslehre. 
Schon seit einiger Zeit, und dann auch noch 
späterhin, versuchte man, vorzüglich von Seite des 
Kaisers, des Königs Ferdinand und einiger katho 
lischer Neichsfürsten, ob nicht durch Untersuchung
	        
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