Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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Pferde festgemacht, nach Mittersill ins Gefängniß ge 
führt. Während die ihn führenden Gerichtsdiener auf 
dem Wege in einem Wirthshause einkehrten, rief der 
Heraußen gelassene Priester einige in der Nähe sich be 
findende Bauern um Hilfe an, und klagte ihnen, daß 
er wegen der Verkündigung des reinen Wortes Got 
tes auf ewig sollte eingesperrt werden. Die Bauern 
machten ikm unter dem Vorgänge eines gewissen Stö 
ckels los, und setzten ihn in Freiheit. Stöckel wurde 
aber bald darauf selbst ergriffen, nach Salzburg ge 
bracht und daselbst enthauptet. Nun durchliefen seine 
Verwandten, besonders sein Bruder, das Land, und 
forderten alle Bauern zur Rächung Ides unschuldigen 
Blutes, und zur Beschützung des reinen Wortes Got 
tes auf. Wären die Salzburgischen Bauern nicht von 
der Neigung zum Lutherthume, und zu den in den 
Bauernartikeln enthaltenen Freiheiten angesteckt ge 
wesen, so würden sie wegen Stöckels Enthauptung 
schwerlich die Waffen ergriffen haben. Sv aber rot 
teten sich alsbald zu Golling, vier Meilen von der 
Stadt Salzburg, ihrer viele zusammen. Da voraus 
zu sehen war, daß sie nächstens auf diese Stadt los 
gehen würden, so zog der Erzbischof Matthäus samt 
den Domherrn in das Schloß von Salzburg, Hohen- 
salza genannt, und suchte durch Kommissäre die Bür 
ger der Stadt in der Treue gegen sich zu erhalten- 
Doch diese, die zwei Jahre früher, wegen eines von 
ihnen erregten Aufstandes, wodurch sie die Befreiung 
vom Umgelde des Weines und Bieres zu erzwingen 
gesucht hatten, vom Erzbischöfe ganz unvermnthet