Volltext: Geschichte des Christenthums in Oesterreich und der Steiermark. Vierter Band (Vierter Band / 1841)

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und hierauf nach Wittenberg gegangen war. Luther 
gab ihm ein Empfehlungsschreiben an Jörgern und 
einen Brief an dessen Mutter mit, die eine vorzüg 
liche Verehrerin Luthers war, mehre Briefe mit 
ihm wechselte, und auch eine Stiftung für arme Lu 
therische Studenten zu Wittenberg machte. So war 
nun Stifel bis ins Jahr 1527 Lutherischer Predi 
ger auf dem Schlosse zu Tollet, wo er zur Verbrei 
tung des Lutherthums in der Umgegend nicht wenig 
beitrug. 
§. 580. Bauern - Aufruhr in Deutschland. 
Luthers Unternehmung brachte nun auch schon 
Aufruhr und Krieg hervor. Das Beispiel seines Wi 
derstandes gegen Papst und Kaiser, gegen geistli 
che und weltliche Obern, der Ruf nach Freiheit, 
den er in seinen Reden und Schriften ertönen ließ, 
wirk^ besonders auf die Bauern nachtheilig, welche 
allerdings, wenigstens in mehren Gegenden Deutsch 
lands, mit schweren 'Lasten belegt wäre», und in 
harter Dienstbarkeit gehalten wurden. Einige lieder 
liche Edelleute, dienstlose Beamte, abtrünnige Geist 
liche, die sich unter sie mischten, und sic in ihrer Auf 
regung bestärkten, brachten die Gährung zum Aus 
bruche. Im'Juli 1524 standen zuerst die Bauern in 
Schwaben auf. Der Aufruhr wurde eben daselbst 
im folgenden Jahre erneuert, und pflanzte sich dann 
auf beiden Seiten des Rheines und Maines fort. 
Endlich ergriffen auch die Bauern in Thüringen die 
Waffen. Die Angriffe der Bauern waren vorzüglich
	        
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