Volltext: Geschichte des Christenthums in Oesterreich und der Steiermark. Vierter Band (Vierter Band / 1841)

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vollzogen hatte, seines Amtes entsetzt, und als 
Staatsgefangener zuerst ein Jahr lang in der Burg, 
dann bis ins Jahr 1609 in seinem Hause zu Wien 
festgehalten. Uebrigens war die Verwendung der 
protestantischen Reichsfürsten ohne Wirkung für die 
unkatholischen Ständeglieder in Oesterreich. Diese 
trugen daher' zu dem, bald darauf in Ungarn gegen 
Bocskai, der die Heiducken aufseine Seite gebracht, 
und mit den Türken sich verbunden hatte, entstande 
nen Kriege nicht das Geringste bei, so sehr es auch 
der Kaiser verlangte. 
§. 729. Erzherzogs Matthias Rath, die den Protestanten er 
theilte Religionsfreiheit zurückzunehmen. 
In demselben 1603. Jahre, in welchem Hof 
kirchen an die protestantischen Reichsfürsten geschickt 
wurde, überreichten die Lutherischen Edelleute von 
Oesterreich ob und unter der Ens vereint, dem Kai 
ser eine Schrift, worin sie klagten, daß die ihnen 
zugestandene Religionsfreiheit durch das Mittel einer 
unstatthaften Auslegung der ihnen hierüber ertheilten 
Zusicherungsschrift beschränkt, geschwächt, ja im 
Grunde aufgehoben worden sei. Nachdem ihnen hier 
auf der Kaiser hatte bedeuten lassen, daß er jene Zu 
sicherungsschrift sowohl als ihre Beschwerden wolle 
untersuchen lassen, erklärten sie in einer andern, 1604 
übergebenen Schrift, daß sie sich Ehren und Gewis 
sens halber in des Kaisers Edikte, die Religion be 
treffend , nicht fügen könnten, uud daß sie lieber Al 
les erdulden, ja das Leben selbst verlieren, als den-
	        
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