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gegen die Aufrührer Truppen geschickt, von denen ein
Theilunter dem Hauptmanne Stadion am 23. Hornung
1692 gegen Ischl rückte. Nahe vor diesem Orte zogen
einige hundert Aufrührer mit Trommeln, Pfeiffen und
fürchterlichem Geschreke den Soldaten entgegen. Allein
kaum hatten diese einige von jenen niedergestreckt, so
flohen die übrigen in die nächsten Ortschaften oder
Wälder. Nun begann eine Kommiffion, welche be
reits vorher zur Untersuchung und Stillung der Unru
hen angeordnet worden war, zu Gmunden ibr Geschäft.
Alle Einwohner im Salzamte waren in solchen Schre
cken gesetzt, daß ein Ort nach dem andern Abgeordnete
an die Kommission schickte und um Gnade flehte mir
dem Erbiethen, den landesfürstlichen Verordnungen
sich zu unterwerfen. Diese Gnade ward, ihnen ver,
sprachen unter der Bedingniß, wenn sie alle Waffen,
wie auch die Haupträdelführer ausliefern und knie
fällig um Verzeihung flehen würden. Sie erfüllten
diese Bedingungen, und schworen hierauf, dm landes
fürstlichen Befehlen in geistlichen und weltlichen Din
gen zu gehorchen. Hierauf wurde in jedem Ortein
Gegenwart der Kommissäre wieder ein katholischer
Seelsorger von dem Abte zu Melk eingesetzt. Zu Ischl
wurden dretzHäuser entwichener Rädelsführer nie
dergebrannt, und an ihrer Stelle ein Hochgericht er
baut. Von den ertappten Anführern wurden ver
schiedene zu Ischl, Hallstatt und Goisa hingerichtet,
ein Schicksal, welches auch diejenigen traff, welche
gefangen nach Linz geführt worden waren. So ward
dieser Aufruhr gestillt.