Volltext: Geschichte des Christenthums in Oesterreich und der Steiermark. Vierter Band (Vierter Band / 1841)

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sührung killet Republik, nach dem Beispiele der 
Schweizer und Holländer redeten; dieselben hätten 
auf landesfürstlichc Pfarren Lutherische Prediger ge 
setzt, ohne Wissen und Willen des Landesfürsten Kir- 
chen erbaut, höhere und niedere Schulen errichtet, 
den Bewohnern der Städte und Märkte verbothen, 
Katholicken als Bürger aufzunehmen, sie schlössen die 
Katholicken von denSrellen der Verordneten und al 
len landschaftlichen Aemtern aus, zögen die Befehle 
des Landcsfürsten in Berathung, und nähmen sie 
nur an, wenn es ihnen gut dünke. Durch diese Und 
andere dergleichen Ausschweifungen, die täglich vor 
fielen, sehe er sich genöthiget, ihrem Treiben ein 
Ende zu machen. Ohnehin habe er keine Verpflich 
tung gegen sie. Die von seinem Vater ihnen ertheilte 
Vergünstigung, ihre Religion auszuüben, sei mit 
dessen Tode erloschen. Er selbst habe den Ständen 
keine anderen Privilegien bestätiget, als die von ih 
ren katholischen Vorältern auf sie gekommenen. Ver 
möge des Augsburger-Religionsfriedens stehe es ihm 
eben so gut zn, keine andere Religion, als die er 
wolle, zu dulden, wie dieß den Kurfürsten von Sach 
sen und von der Pfalz und dem Herzoge von Bail 
ern zustand. 
Der Kaiser und seine Räthe waren der Mei 
nung, daß Ferdinand zwar das Recht auf seiner 
Seite habe, daß aber sein Vorhaben, wegen der 
Macht der Protestanten, die auch die benachbarten 
Ungarn und Venezianer um Hilfe anzurufen nicht 
ermangeln würden, höchst gefährlich sei, und ihm 
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