Volltext: Geschichte des Christenthums in Oesterreich und der Steiermark. Vierter Band (Vierter Band / 1841)

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diese im Landhaussaale predigen und die Sakramente 
ausspenden. Erzherzog Matthias ermahnte die Ver 
ordneten der vberensischen Stände in einem verschlos 
senen Schreiben, die Linzer-Bürgerschaft aber in 
einem Patente zur Unterlassung dieses den landr sfürst- 
lichen Dekreten entgegen gefetzten Unwesens. Seine 
Ermahnung war vergeblich; die protestantischen 
Edelleute kamen vielmehr, wider das betreffende 
landesfürstliche Verboth, wegen dieser ihrer Reli 
gionsangelegenheit zusammen, ließen das am Land- 
chause angeschlagene Patent durch ihren Thürhüter 
abnehmen, und ins Landhaus hinein tragen und 
stellten 50 Soldaten vor das Landhausthok, wobei 
sie erklärten, daß sie in Religionsangelegenheiten 
frei verfügen könnten. — Hierauf setzte Sigmund 
Ludwig, Herr von Polheim, in der landesfürstlichen 
Stadt Wels mit Zuziehung der dasigen Bürgerschaft 
einen Lutherischen Prediger ein. Andere, wie die 
Herren von Hohenfeld zu Aistersheim, die Losenstei- 
nischen Erben zu Weitzenkirchen, Karl Ludwig Fern 
berg zu Eggenberg am Fahrnbach, dir Frau von 
Traun zu Traun, behielten ihre Prediger an den ge 
nannten Orten bei. Helmhart Haiden zu Lindach 
setzte den bei einer Kapelle in der Pfarre Gmunden 
früher von ihm aufgestellten, dann durch landesfürst 
lichen Befehl abgeschafften Prädikanten wieder ein. 
Dasselbe thaten Wolsgang Jörger zu Buchenau, Ja 
kob Aspan bei St. Annaberg, und Erasmus von 
Starhemberg zu Ottenheim, welch Letzterer zu sei 
nem Zwecke von der dasigen Spitalkirche die doppelte
	        
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