Volltext: Geschichte des Christenthums in Oesterreich und der Steiermark. Vierter Band (Vierter Band / 1841)

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Die Rädelführer, deren man habhaft werden konnte, 
wurden theils gehangen, theils in eiserne Banden ge 
schlagen. Die übrigen bequemten sich zur Ruhe und 
zum Gehorsam. — Im Viertel ob dem Wiener - Walde 
brach der Aufruhr besonders in den Gegenden von 
Seitenstätten und Lilienfeld aus. In der ersteren brach 
ten die Aufrührer unter anderen Karlsbach, Ulmer 
feld und St. Peter iu der Au samt den dasigen Schlös 
sern in ihre Gewalt. In dem Schlosse zu Ulmcrfeld 
gerieth Ludwig von Starhemberg, damahliger Burg 
grafzu Steier, der auf seiner Reise von Wien nach 
Steier sich alldort befand; und in dem Schlosse zu 
St. Peter in der Au, welches dieBauern mit Gewalt 
eroberten und plünderten, gerieth der Eigenthümer 
selbst, Wilhelm Seemann von Mangern, welcher 
daselbst krank im Bctie lag, in ihre Hände. Auch 
die Unterthanen von Seitenstätten empörten sich ge 
gen das Stift. Doch der Abt, Christoph, welcher eine 
Gegenwehr veranstaltet hatte, trieb sie bald zu pa- 
ren, und nöthigte sie, die Waffen auszuliefern, und 
zum Ersatz des angerichteten Schadens sich zu verste 
hen, worauf ihnen weiter nichts geschah, und nur 
der Rädelführer, Sebald von Schachenhof, Andern 
zur Warnung, geköpft.wurde. — In der Gegend von 
Lilienfeld betrug die Zahl der aufgestandenen Bauern 
über zehn Tausend. Ihr oberster Anführer war Georg 
Steinhauer, Schulmeister zu Neufeld, ihr Fähnrich 
Taudermann, ein Schneider zu Eschenau. Das Klo 
ster Lilienfeld wurde von ihnen geplündert, und aller 
Muthwille daselbst von ihnen verübt; der Abt, Lo-
	        
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