Volltext: Geschichte des Christenthums in Oesterreich und der Steiermark. Vierter Band (Vierter Band / 1841)

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§. 09'i, Erzherzog Ferdinand. Fortgesetzte Bemühungen, die 
landcsfürstlichcn Pfarren mit katholischen Seelsorgern zu 
besetzen. Widersetzlichkeit der Pfarrkindcr. 
Ferdinand kam 1595 aus Baiern nach Graz zu 
rück, und trat alsbald die Regierung seiner Länder, 
im 17. Jahre, seines Alters an. Im folgenden Jahre 
wurden die Landstände zur Huldigung nach Gräz ein 
berufen. Die Lutherischen wollten die Huldigung nur 
alsdann leisten, wenn ihnen Ferdinand die von sei 
nem Vater ertheilte Religionsfreiheit bestätigen wür 
de. Allein der junge Erzherzog, ohne ihnen eben zu 
erklären, daß er sie nie bestätigen wolle, verwarf 
doch diese Bedingung, und verharrte dabei so stand 
haft, daß sie endlich, wiewohl nach vielem Wider 
streben, am 12. Dezember, ohne Erfüllung ihres 
Verlangens, die Huldigung auf hergebrachte Weise 
leisteten. Die Prädikanten aber, nachdem sie die ih, 
nen ungünstige Gesinnung des neuen Landesfürsten 
erkannt hatten, überließen sich ihrer Lieblingssit- 
te, auf der Kanzel gegen Alles, was katholisch war, 
insbesondere gegen die Regierung, zu schimpfen und 
zu lästern dergestalt, daß der Freiherr von Hofmann 
öffentlich sagte: Unsere gottschändischen Prädikan 
ten werden uns durch ihr Lästermaul noch um alle 
Kirchen, Kanzeln und Schulen bringen. Diese Pro- 
phezeihung wurde nach ein par Jahren wirklich er 
füllt. — Unterdessen begnügte sich Ferdinand, den 
Weg zu verfolgen, den man bereits vor ihm einge 
schlagen hatte, nähmlich wenigstens von den landes-
	        
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