Volltext: Geschichte des Christenthums in Oesterreich und der Steiermark. Vierter Band (Vierter Band / 1841)

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ncjtott und das Benehmen der Katholiken schreiben 
mußten. 
§. 670. Verbreitung des Lutherthums ^räz. Daniederliegen 
der katholischen Kirche. Uneinigkeit der Steiermärkischen 
Prädikanten in der Lehre. 
Die Einwohner von Gräz hatten sich früher mit 
dcrAeußerung ihrer Anhänglichkeit an das Lutherthum 
noch so ziemlich zurückgehalten. Aber seit dem andere 
landesfürstliche Städte öffentlich Prädikanten bei sich 
angestellt, und die dagegen gerichteten landesfürstli- 
chcn Kommiffionen vereitelt hatten, traten sie desto 
dreister auf. Nebst dem, daß sie häufig und unge- 
scheut die Lutherischen Predigten im Stifte und im 
Landhause besuchten, und die Lutherischen Prediger 
zu sich in ihre Häuser kommen ließen, hielten sie auch 
an verschiedenen Orten heimliche Zusammenkünfte, 
worin sie unter sich ausmachten, daß kein Katholi 
scher in den Stadtrath aufgenommen, zum Kaufe ei 
ne^ Hauses, zu einem Gewerbe, oder zu sonst einem 
vortheilhaften Geschäfte oder Stadtdienste zugelassen, 
oder das Bürgerrecht erhalten sollte, ja, daß man 
keinen katholischen Dienstbothen oder Handwerksge 
sellen länger als 14 Tage behalten wolle. Ueberdieß 
verbanden sie sich eidlich unter einander, gegen jede 
Gewalt, die ihnen um der Religion willen angethan 
werden würde, mit bewaffneter Hand sich zu verthei 
digen. Mehr als 2000 aus allen Klassen der Einwoh 
ner von Gräz haben für diese Verbindung ihre Nah- 
Gesch.desChristenth. 4.Bd 17
	        
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