Volltext: Geschichte des Christenthums in Oesterreich und der Steiermark. Vierter Band (Vierter Band / 1841)

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den Kratzer auch nicht als Vizerektor , und überhaupt 
gar nicht in seinen Ländern dulden, ^sondern gab im 
geheim Befehl, ihn, wo man seiner habhaft werden 
könnte, zu ergreifen und gefangen zu fetzen. Die Pro, 
testanten schickten ihm daher ihren Sekretär entgegen, 
der ihn in das, dem Wilhelm von Rattmansdorf 
gehörige, unterhalb Bruck gelegene Schloß Weier in 
Sicherheit brachte. Nichts desto weniger wagte es 
Kratzer, im geheim nach Gräz zu kommen. Allein 
seine Ankunft wurde dem Erzherzog bald bekannt. 
Als dieser nun Befehl gab, ihn festzunehmen, konnte 
Kratzer nur durch schleunige, zur Nachtzeit ergriffene 
Flucht nach Eggenberg bei Gräz sich retten. Hier 
gab ihm zwar Siegfrid von Eggenberg eine zeit lang 
Unterstand, und die Lutherischen Ständeglieder ver 
wendeten sich für ihn beim Erzherzoge, jedoch ver, 
gebens. Kratzer mußte mit seinem Weibe ganz Inner, 
österreich auf immer verlassen. 
§, 666. Ausschweifungen der Protestanten zu Gräz. 
Die protestantischen Prediger glaubten ihren Ei, 
fer für ihr sogenanntes Evangelium nicht besser an 
den Tag legen zu können als durch Schimpfen und 
Lästern der katholischen Religion und ihrer Anhän- 
ger. Unter den zu Gräz angestellten Predigern that 
sich hierin besonders Jeremias Hamberger hervor. 
Dieser zog vorzüglich gegen das Fronleichnamsfest 
auf eine lästerliche Weise los, und schonte hiebei 
auch des Landesfürsten nicht. Vergeblich waren 
dessen Ermahnungen an die protestantischen Stän-
	        
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