Volltext: Geschichte des Christenthums in Oesterreich und der Steiermark. Vierter Band (Vierter Band / 1841)

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Kirchengewänder, heraus, zerstörten und vernichteten 
sie theils, theils schleppten sie sie fort. Nachdem 
Erzh. Karl von diesem Beginnen der Protestanten 
unterrichtet worden war, befahl er alsbald, die von 
ihnen neu erbauten Kirchen zu schließen, und die 
von ihnen eingesetzten Prediger fortzuschaffen. Die 
Protestanten machten diesen Befehl dem zu ihrer Sek 
te gehörigen Kommandanten der Gränztruppen, mit 
der Erinnerung, dessen Zurücknahme zu bewirken, 
bekannt. Der Kommandant schickte also binnen weni 
gen Tagen einen Trupp Soldaten in die Gegend von 
Graz, welche das Gerücht verbreiteten, daß ihnen 
bald mehre folgen würden. Als Karl hierauf bei den^ 
Verordneten der Stände anfragen ließ, was die 
Soldaten da wollten, ließen sie ihm antworten, sie 
seien gekommen, seinen Befehl zu vollstrecken, indem 
die Prädikanten nur mit Gewalt vertrieben werden 
könnten. So verbanden sie mit ihrer Widersetzlich 
keit gegen den Landesfürsten noch bitteren Hohn. 
Karl, der dieß wohl fühlte, aber sich nicht in der 
Verfassung sah, der Gewalt zu widerstehen, nahm 
seinen Befehl zurück, worauf die Soldaten auf ihren 
vorigen Posten zurückkehrten. 
§. 665. Protestantisches Konsistorium zu Graz. Kaspar Kratzer. 
Um so dreister fuhren die Protestanten in ihrem 
Beginnen fort. Sie unternahmen zu Sachsenfeld bei 
Zili den Bau einer neuen Kirche. Zn Gräz hatten 
sie gleich nach erhaltener Religionsfreiheit einige 
neue Prediger angestellt, und aus dem dasigen nun-
	        
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