Volltext: Geschichte des Christenthums in Oesterreich und der Steiermark. Vierter Band (Vierter Band / 1841)

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zu Hernals geschloffen worden war, fanden es die 
Wienerischen Lutheraner nicht zu beschwerlich, in 
das noch entferntere Jnzersdorf zu den Lutherischen 
Predigten zu gehen, und Geier ließ 1578 zu ihrer 
größeren Bequemlichkeit die dortige Kirche mit Stüh 
len versehen. Der Erzherzog befahl ihm, diese abzu 
brechen , und die fremden Unterthanen vom Gottes 
dienste auszuschließen. Das erstere that zwar Geier 
sogleich, gegen das Letztere aber machte er, und 
nachmahls machten mit ihm vereint die übrige» Lu 
therischen vom 'Herren- und Ritterstande, jedoch 
vergebliche Vorstellungen. Der Erzherzog erklärte, 
daß er nicht das Geringste einräumen werde, was 
nicht in dem Religionszugeständnisse enthalten sei. 
Dessen ungeachtet fuhren Geier und sein Prediger 
fort, die Fremden zum Lutherischen Gottesdienste in 
Jnzersdorf zuzulassen. 
Z. 66l. Damahliger Zustand der katholischen Kirche in 
Oesterreich. 
Gegen das Gesuch der landesfürstlichen Orte 
um freie Religionsübung hatte der Prälatenstand 
eine Bittschrift bei Hofe eingereicht. Es gab in die 
sem Stande damahls wenigstens Einige, welche vie 
len Eifer gegen das Lutherthum bewiesen. Ein sol 
cher war Georg Prenner, der 1578 von St. Doro 
thea in Wien, wo er bereits durch sechs Jahre 
Propst gewesen war, zu derselben Würde nach Her- 
zogenburg berufen worden. Hier ließ er cs sich vorzüg 
lich angelegen sein, die Bewohner des Marktes zur
	        
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