Volltext: Geschichte des Christenthums in Oesterreich und der Steiermark. Vierter Band (Vierter Band / 1841)

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§. 657. Uneinigkeit unter den Oesterreichischen Lutheranern» 
Versuche sie zu heben. Tod K. Maxmilian II. 
Eben so wenig erfüllten die Protestanten die 
Bedingung der Einigkeit in der Lehre, unter welcher 
ihnen freie Religionsübung zugestanden worden war. 
Die Zahl der Flaziancr, welche die Erbsünde für 
eine Substanz, oder für etwas Wesentliches der 
menschlichen Natur erklärten, §. 636, wurde unter 
ihnen immer größer. Dieß kam von den vieltn auslän 
dischen Flazischen Predigern her, die in Sachsen und 
andern Lutherischen Ländern wegen ihrer hartnäcki 
gen und heftigen Vertheidigung der Flazischen Be 
hauptungen, und wegen den von ihnen erregten Un 
ruhen waren abgesetzt worden, und meistens nach 
Oesterreich gingen, weil sie hier am leichtesten eine 
Anstellung fanden» Denn weil die Oesterreichischen 
Protestanten kein Konsistorium und keinen Superin 
tendenten vom Kaiser erlangen konnten, und daher 
ihre Kandidaten des Predigtamtes an ausländische, 
ziemlich weit erfcrnte Orte zur Ordinatzion schicken 
mußten, — was ihnen unbeliebige Kosten verur 
sachte — so nahmen sie, um sich diese zu ersparen, 
sehr gerne solche, bereits ordinirte Prediger an, von 
denen sie dann, wenn sie gute Predigergaben be 
sassen, leicht auch für die Flazischen Meinungen ge 
wonnen wurden. 
Unter den Flazischen Predigern in Oesterreich, 
die sich durch heftigen Eifer für ihre Lehrmeinungen 
hervorthaten, waren die vorzüglichsten: der bereits
	        
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