Volltext: Geschichte des Christenthums in Oesterreich und der Steiermark. Vierter Band (Vierter Band / 1841)

17 
§. 571. Lutherisch gesinnte Prediger zu Wien. Paulus 
Spcratus. 
Doch dieser Befehl wurde aus den nähmlichen 
Ursachen nicht vollzogen, aus welchen die Verkündi 
gung der päpstlichen Verdammungsbulle der 41 Be 
hauptungen Luthers anfangs unterlassen worden war. 
Die Wirksamkeit der Lutherischen Bücher dauerte so 
mit fort und mit ihr vereinigten sich die Predigten 
mancher Lutherisch gesinnter Geistlicher. Dergleichen 
kamen bereits auch aus andern Ländern nach Wien, 
nahmentlich ein gewisser Paulus Spretter, der, aus 
oinem Schwäbischen Adelsgeschlechte zu Reutlingen 
entsprossen, Priester geworden war, und nach Sitte 
der damahligen Gelehrten seinen Nahmen in den Latei 
nischen Speratus aRutiüs umgeändert hatte. Im I. 
1520 war er, vor oben erwähntem Johann Staupitz 
an derDomkirche zu Salzburg als Prediger angestellt 
worden. Weil er aber hier Luthers neue Lehren vor 
zutragen anfing, mußte er auf Befehl des Erzbischofs 
Matthäus, Salzburg verlassen, worauf'er sich nach 
Wien begab. Als er 1521 dahin kam, war er schon 
verehlicht. Um so weniger konnten seine Gesinnungen 
in Betreff der Religion, die er übrigens nicht zu ver 
hehlen suchte, unbekannt bleiben. Dessen ungeachtet 
wurde er zu Anfang des folgenden 1522. Jahres, von 
dem Vizedom und von dem Stadtrichter zu Wien, 
mit Einwilligung des Bischofs Georg eingeladen, in 
der Stephanskirche zu predigen. Er trat demnach am 
ersten Sonntage nach der Erscheinung des Herrn auf 
Gesch. desChriftenth.4. Bd- Z
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.