Volltext: Geschichte des Christenthums in Oesterreich und der Steiermark. Vierter Band (Vierter Band / 1841)

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oder zu kaufen, so konnten sie daselbst sogleich ihren 
Gottesdienst halten. Marmilian ließ zwar den ge 
dachten Zusatz in dem von den Lutherischen Ständeglie 
dern überreichten Reverse streichen, wehrtees jedoch 
nicht ganz, sondern nur zum Theil, daß in den lan 
desfürstlichen Städten, Lutherische Prediger gehal 
ten wurden, und ließ es insbesondere geschehen, daß 
zu Wien in dem Landhause endlich auch öffentlicher 
Lutherischer Gottesdienst angestellt, und Jedermann 
zu demselben zugelassen wurde. Daß aber die Prote 
stanten die beim Landhause gelegene Minoritenkirche 
niemahls inne hatten, hat Raupach hinlänglich erwie 
sen. Doch die katholische Religion wurde alldort ver 
schiedentlich beschimpft und verspottet, einmahl durch 
angebrachte Gemälde, welche;. B. mit Rosenkrän 
zen behangeneSchweinsköpsevorstellten, dann vorzüg 
lich durch die dasigen Prediger, nahmentlich durch 
einen gewissen Josua Opitz, einen rohen Fanatiker, 
der früber Superintendent zu Regensburg gewe 
sen war. 
§. 6'i9. Zwiste unter den Protestanten über die Kirchen 
gebräuche. 
Eben so wenig erfüllten die Protestanten eine an 
dere in dem von ihnen ausgestellten Reverse über 
nommene Verpflichtung, nähmlich die in der Agende 
festgesetzten Kirchengebräuche zu beobachten. Sie lie 
ßen diese Agende in ihrer Buchdruckerei zu Stein, zu 
deren Errichtung sie 1570 vom Kaiser die Bewilligung 
erhalten hatten, im folgenden Jahre drucken, und un
	        
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