Volltext: Geschichte des Christenthums in Oesterreich und der Steiermark. Vierter Band (Vierter Band / 1841)

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Flazius gehalten, bei welcher der Letztere zur Ver 
theidigung seines Satzes behauptete, die Erbsünde 
habe die Natur des Menschen durchaus verdorben 
und so durchdrungen, daß sie das Wesen oder die 
Substanz dieser Natur jei. Die ihm hierin beistimm 
ten, wurden lSubstanzialisten, auch Flazianer ge- 
nannnt. Da dieseühre Widersacher erkommunizirten, 
öffentlich von der Kanzel herab schmähten und schimpf 
ten, ihre Parthei auf alle Art zu vergroffern trach 
teten, durch alles dieses Unruhen erregten, und sich 
auch dem Herzoge, der ihnen Einhalt thun wollte, 
widersetzten; so ließ dieser 1561 und 62 eine große 
Menge Flazischer Professoren und Prediger absetzen. 
Da man die Abgesetzten in den benachbarten Lutheri 
schen Ländern nicht mochte, so wendeten sich viele 
von ihnen nach Oesterreich, wo sie am leichtesten 
Aufnahme fanden. Auch nach Steiermark kamen 
nicht wenige, aber überall erregten sie durch ihre un 
duldsame Gesinnung gegen anders Denkende, durch 
ihr ungestümes Betragen, und durch ihre schmähvol 
len Vorträge unruhige Bewegungen, und brachten 
unter die Lutheraner eine diesen nicht wenig nachthei 
lige Uneinigkeit. Schon in dem Glaubensbekennt 
nisse, welches Reuter, der Lutherische Prediger zu 
Rosenburg am Kamp, 1562 zu Regensburg heraus 
gab , nimmt man Spuren einer solchen Uneinigkeit 
unter den Prädikanten in Oesterreich wahr, indem 
er heftig gegen seine anders denkenden Glaubensge 
nossen loszieht. Noch mehr zeigt sich diese Spaltung 
in einem anderen Glaubensbekenntnisse, welches 1566
	        
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