Volltext: Geschichte des Christenthums in Oesterreich und der Steiermark. Vierter Band (Vierter Band / 1841)

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Anhänger einstweilen nichts unternommen. Den Lan 
desregenten, dem Rektor der Universität und den 
drei weltlichen Fakultäten, unter welchen nicht We 
nige Lutherisch gesinnt waren, fehlte es an gutem 
Willen, dem Bischöfe von Wien, seinem Koad 
jutor, und Generalvikare fehlte es au Eifer und 
Muth, weßwegen die theologische Fakultät keine Ver 
bindung mehr mit ihnen unterhalten wollte, und 
diese Fakultät fand sich gehemmt, und mußte es bei 
ihren Beschlüssen und Protestatzionen bewenden las 
sen. Aber gegen Ende Jänners 1521 kam ein Schrei 
ben des Kaisers an die Universität zu Wien an, 
worin dem Rektor und den drei weltlichen Fakultäten 
wegen des bisherigen Aufschubes der Kundmachung 
der päpstlichen Verdammungsbulle ein scharfer Ver 
weis gegeben und ernstlich befohlen wurde, jene 
Kundmachung unverzüglich vorzunehmen, und die 
LutherischenSchriftenzum Verbrennen sich ausliefern 
zu lassen. So wurde denn am 22. Februar 1521 nach 
einem vorhergefaßten Beschlusse der Universität das 
kaiserliche Schreiben und die päpstliche Verdammungs- 
bulle in Gegenwart der hiezu eigens berufenen Univer- 
sitätsangehörigcn vorgelesen und dann vom Rektor Al 
len befohlen, die inihrenHändenbefindlichen Lutheri- 
schenSchriften andenUmversitäts-Notarzu übergeben. 
§. 570. Matthäus, Erzbischof von Salzburg, ErnstBischofvon 
Passau. Kirchenbann und Reichsacht gegen Luther. 
Die drei weltlichen Fakultäten der Wiener-Uni 
versität hatten bei ihrer Weigerung, die päpstliche
	        
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