Volltext: Geschichte des Christenthums in Oesterreich und der Steiermark. Vierter Band (Vierter Band / 1841)

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neben dem katholischen Pfarrer sich niederließen; zu 
Grafendorf, unweit der Bielach, wo Helmhart Jör- 
ger, Herr von Friedau, ein Sohn des Christoph 
Jörger, das Lutherthum einführte, und einen Lu 
therischen Prediger, Paulus Fabrizius, aufstellte, 
dem 1566 ein anderer nachfolgte, welcher früher, 
gleichzeitig mit dem Fabrizius, Lutherischer Prediger 
zu Nußdorf an der Traisen gewesen war. 
§. 630. Uebermuth der Protestanten zu Wien. Weiterer Ver 
fall der Klöster. Ferdinands vergebliche Gegenanstalten. 
Zu Wien nahm in den letzteren Jahren der Re 
gierung Ferdinands der Uebermuth und Fanatismus 
der Lutheraner mit ihrer Anzahl dergestalt zu, daß 
sie diel Katholicken auf den damahls üblichen Mume- 
reien oder maskirten Bällen, auf den Komödien, 
und Schlittenfahrten durch Spottmasken, und auch 
sonst durch Hohnlieder neckten und kränkten, ja sogar 
zur Nachtzeit mit Waffen bis zur Verwundung an 
fielen, so, daß jene Unterhaltungen am 23. Jäner 
1561 verbothen werden mußten, anderseits aber be 
fohlen wurde, nach dem Läuten der Bierglocke bei 
St. Stephan, nicht anders als mit Licht auf der 
Gaffe zu erscheinen. Auf dem Lande ging zwar in 
dieser Zeit nur noch das Franziskanerkloster zu Ka- 
tzelsdorf ein, dessen Bewohner von den dasigen Lu 
theranern unter Begünstigung der an Christoph Teu 
fel, Herren von Guntersdorf verheiratheten Susan- 
na von Weispriach, des letzten Zweiges ihres Stam 
mes, im I. 1566 daraus vertrieben wurden; — ein
	        
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