Volltext: Geschichte des Christenthums in Oesterreich und der Steiermark. Vierter Band (Vierter Band / 1841)

Lilienfeld, wo er Kirchenvogt war, den katholichen 
Pfarrverweser, einen Göttweier - Mönch, und setzte 
einen Lutherischen Prediger ein. So fielen zu Atz- 
gersdorf immer Mehre von der katholischen Religion 
ab, und liefen den Lutherischen Predigern in benach 
barten Orten zu, so daß der Pfarrer daselbst, der 
doch ein Mann von einem erbaulichen Lebenswandel, 
regem Eifer und vieler Kanzelberedsamkeit war, so 
wie sein Schullehrer, zuletzt keine Beschäftigung in 
seinem Amte mehr fand. Zu Hernals, Breitensee, und 
Penzing hing bereits ein großer Theil der Einwohner 
der Lutherischen Lehre an, und vom letzteren Orte 
kam um dieseZeit ein Lutherischer Insasse nach Baum- 
garten, und verführte einen Theil der dasigen Ein 
wohner. Großentheils Lutherisch waren auch schon 
seit einiger Zeit die Einwohner von Bisamberg , wel 
ches Dorf den Herren von Eizing gehörte, die es de 
nen von Buchheim, — beide Geschlechter gehörten 
unter die ersten und heftigsten Lutheraner in Oester 
reich — abgekauft hatten. Nicht weniger hingen den 
Religionsneuerungen viele der Einwohner von Lan 
zendorf an, so daß es dem Jakob Forgatsch, der ums 
Jahr 1552 als Kaplan dahin gesetzt wurde, ungeach 
tet seines Eifers nicht mehr gelang, dieselben vom 
Auslaufen zu Lutherischen Predigern abzubringen. 
In Wien wurden vie an Zahl stets wachsenden 
Lutheraner bereits so fanatisch und verwegen, daß 
fie die Priester, welche das Altarssakrament zu den 
Kranken trugen, ja selbst die Fronleichnamsprozession, 
gewaltthätig anfielen, weßwegen Ferdinand öfters
	        
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