Volltext: Geschichte des Christenthums in Oesterreich und der Steiermark. Vierter Band (Vierter Band / 1841)

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schöfe wieder nach Trient berufen. Aus den Bischöfen 
unsererLänder war dießmahl nur der von Wien, Fried 
rich Nausea, daselbst zugegen. Die Versammlung fuhr 
in Bestimmung der Glaubenslehren fort, und setzte 
bis 1552 die katholische Lehre von den Sakramenten 
des Altars, der Busse, und der letzten Oehlung fest. 
Es stand ihr aber bald wieder eine Auflösung bevor. 
Jener Morkz nähmlich, Herzog von Sachsen und 
Markgraf von Meissen, dem der Kaiser wegen sei 
nes im Schmalkaldischen Kriege geleisteten Dienstes 
anstatt des geächteten und gefangenen I. Friedrichs, 
das Kurfürstenthum Sachsen verliehen hatte, rüstete 
sich, um dem Kaiser das Uebergewicht über die Pro 
testanten zu entreißen, und ihnen die längst gewünsch 
te unbeschränkte Religionsfreiheit zu verschaffen, heim 
lich zum Kriege, verbündete sich zu diesem Zwecke mit 
dem Franzosenkönige, Heinrich II. und einigen Deut 
schen Fürsten, und brach als er mit seinen Rüstun 
gen fertig war, im März 1552 so unvermuthet und 
schnell gegen Jnsbruck, wo der Kaiser sich aufhielt, 
los, daß dieser nur mit Mühe durch die Flucht sich 
retten konnte. Die Annäherung der feindlichen Trup 
pen machte die zu Trient versammelten Bischöfe um 
ihre Freiheit besorgt. Die Italienischen ergriffen so 
gleich die Flucht; die übrigen erklärten bald darauf 
die Versammlung auf zwei Jahre aufgeschoben, ein 
Aufschub, der jedoch in der That zehn Jahre währte. 
Der Kaiser, der von Moriz nichts Arges besorgt hat 
te, und daher zum Kriege völlig ungerüstet war, konnte 
diesem keinen Widerstand entgegen setzen. Zugleich
	        
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