Volltext: Geschichte des Christenthums in Oesterreich und der Steiermark. Vierter Band (Vierter Band / 1841)

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Wiener-Bisthums zu vermögen, und nur beharrliche 
Weigerung desselben, so wie des Ordensvorstehers 
Jgnazius selbst, bewogen Ferdinanden, endlich von 
seinen Bemühungen abzustehen. Doch mußte Kam- 
sius auf Befehl des Papstes wenigstens die Verwe 
sung des Bisthums übernehmen. Bald darauf wurde 
er aucb Dekan der theologischen Fakultät, und auf 
einige Zeit auch Vorsteher des herzoglichen Kolle 
giums an der Universität. Im I. 1556 bestellte ihn 
Jgnazius, welcher nicht lange danach starb, zum 
Provinzial seines Ordens in Oberdeutschland. Seit 
dem hielt sich Kanisius in verschiedenen Städten die 
ser Ordensprovinz, und Geschäfte halber auch au 
ßer derselben auf, doch kam er gelegenheitlich noch 
einigemahle nach Wien- Er starb endlich im I. 1597 
in dem Jesuitenkollegium zu Freiburg in der Schweiz, 
zu dessen neulicher Errichtung und Einrichtung er 
thätig mitgewirkt hatte. Zur Beförderung der katho 
lischen Religion sowohl in Oesterreich als auch in an 
dern Ländern hat Kanisius auch durch den von ihm 
verfaßten Katechismus nicht wenig beigetragen. K. 
Ferdinand hatte bereits im I. 1551 in Erwägung, 
wie sehr die beiden von Luther verfaßten Katechismen 
die Religionsneuerungcn beförderten, der theologi 
schen Fakultät zu Wien den Auftrag ertheilt, ein ähn 
liches Buch für die Katholischen zu verfassen. Da 
aber die Fakultät mit der Abfassung zauderte, so 
gab Ferdinand denselben Auftrag dem Kanisius, der 
sich dessen mit unermüdetem Fleiße entledigte, und 
das Buch 1554 in Lateinischer Sprache unter
	        
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