Volltext: Geschichte des Christenthums in Oesterreich und der Steiermark. Vierter Band (Vierter Band / 1841)

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verdienen. 
§. 607. Der Jesuit Bobadilla zu Wien und zu Passau. 
Einer von den sechs ersten Genossen des Jgna- 
zius, Nikolaus Bobadilla, ein geborner Spanier, 
befand ssch im I. 1544 zu Wien beim König Ferdi 
nand , der sich seines Rathes und Dienstes zur Auf 
rechthaltung der katholischen Religion in den Oester 
reichischen Ländern bediente. Als Wolfgang, der 
Bischof von Passau 1544 nach Speier auf den 
Reichstag ging, nahm er den Bobadilla mit sich. 
Nach dem Reichstage kam letzterer wieder nach 
Wien. Hier hielt er, da er nicht Deutsch konnte, , 
Lateinische Predigten, arbeitete unter Ferdinands 
Schutz an der Verbesserung der Sitten der Geistli 
chen und an der Herstellung der alten Kirchenzucht 
und gab in den wichtigsten Religionssachen sein Gut 
achten, um das er häufig befragt wurde. Auf B. 
Wolfgangs Einladung ging Bobadilla sodann nach 
Paffau. Auch hier predigte er in der Domkirche, 
und stand dem Bischöfe bei der Reinigung seiner 
Diözese von Irrlehren und schlechten Sitten und bei 
der Anordnung des katholischen Kirchenwesens bei. 
Es rissen damahls die Heirathen unter den Geistli 
chen und selbst unter den Mönchen ein. Wolfgang 
setzte ssch dagegen, so gut er konnte, ließ mehre der 
abtrünnigen Geistlichen ins Gefängniß setzen und 
trug dem Bobadilla auf, sie wieder auf den rechten 
Weg zu bringen, ein Auftrag, dessen sich derselbe
	        
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