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lassen. Leopold hatte diese Kirche mit vier Meierhö⸗
fen begabt; Friedrich schenkte dem Orden wegen der
bewährten Treue gegen seinen Vater, wie er in der zu
Erdberg gefertigten Urkunde sagte, noch dazu vier an⸗
dere Meierhöfe und acht Huben samt aller Zugehör,
die Jagdfreiheit auf allen seinen (des Ordens) Besitzun⸗
gen, den Blutpfennig, d. i. die Befreiung von den
72 Pfennigen, die der Grundherr, auf dessen Grund
und Boden ein Erschlagner gefunden wurde, für
die Beschau dem Landrichter bezahlen mußte, end⸗
lich 28 große Plätze außer der Stadt Gräz. Hier,
neben der Lehkirche, erbauten die Deutschherrn als⸗
bald ein Spital und andere nöthige Wohnungen. Nach⸗
dem aber dieselben samt den andern mittlerweile da—
neben entstandenen Häusern wegen eines befürchteten
feindlichen Einfalles waren niedergerissen worden, er⸗
bauten sie sich in der Stadt das noch jetzt so genannte
Deutsche Haus. — Derselbe Orden bekam auch mehre
liegende Güter und Einkünfte in der oberen Graf—
schaft Puüten, in der Gegend von Stubenberg und
Herberstein, und erbaute auf einem, dem letzteren
Schlosse nächst gelegenen Berge eine Kirche zu Ehren
des h. Johannes des Täufers, welche der Erzbischof
von Salzburg, Ulrich, im Jahre 1260 dem Deutschen
Ordenshause zu Gräz einverleibte, und bei welcher
hierauf auch ein eigener Ordenspriester, mit der Be—
fugniß, öffentlichen Gottesdienst zu halten, und die
Seelsorge in einem bestimmten Bezirke auszuüben,
angestellt wurde. Aber im Jahre 1652 tauschte Jo⸗
hann Maxmilian, Graf von Herberstein dieses Gut