Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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seines gottsforchtigen, nüchtern, eingezogenen und biüermennischen 
Wandels willen eine glänzende Empfehlung an den Lhurfürsten 
Christian II. von Sachsen sandten»») und drei Jahre später, nach Ablauf 
seiner Gehaltszusicherung, dieselbe auf zwei weitere Jahre erstreckten. 
Vas letztere war aber nicht mehr nötig, denn bald wendete sich das Matt 
zum besseren. Ls sollten wieder hellere Tage kommen. 
Z. Oie letzte Wirksamkeit der Schule von ihrer 
Wiedereröffnung bis zu ihrer endgiltigen Auf 
hebung 1609 bis 1624. 
Oie Rückberufung 
des Dr. Anomaeus als Rektor und die Wiederbesetzung der Lehrstellen. 
Sn Innerösterreich war mit dem Jahre 1600 die Gegenreformation 
zum vollständigen Siege gekommen; in Nieder- und Gl "" '' ,\ t 
in böhmen trat aber bald wieder ein Umschlag ein. w 
blick hatten die o. ö. Stände, die schwache Stelle in de r 
beiden brüder Rudorf II. und lllathias entdeckt und w f 
das Horner Ständebündnis vom August 1608) in Math! n 
die Regierung übernommen hatte, entschieden gedrm e 
Privilegien wieder zu bestätigen. Oas geschah denn a i. 
21. März 1609. — 
Nun bezogen sie mit fliegenden Sahnen wieder ihre . it 
in Kirche und Schule. Gin zunächst kurzes Glück! 
Oie Jesuiten Georg Scherer und Ioh. Zehenter kam ; 
1600 nach Linz, um zielbewußt mit glänzenden Gaben zr 
Line der letzten Früchte von Scherers»") eifriger A^-. oie 
Gründung des Iesuitengpmnastums»?) (14. Januar 1608), das unter 
Ferdinand II. Landschaftsschule wurde. Indessen ruhten auch die Stände 
nicht. Gb die ev. Landschaftsschule im Landhause sofort nach der Kais. 
Resolution vom 21. März 1609 in voller Wirksamkeit stand, wissen wir 
nicht; sicherlich war sie noch nicht völlig wieder ausgestaltet.»») Sicher 
ist, daß bei dem feierlichen Empfang des Kaisers Matthias in Linz am 
17. Mai 1609 ein Schulknabe, als Engel gekleidet, den Fürsten mit 
einem Glückwunsch begrüßte, während sieben andere, die Planeten dar 
stellend, lateinische Gedichte vortrugen, was die Jesuiten fünf Gage später 
nachahmten; sie errichteten vor ihrem Pause eine Criumphpsorte und 
ließen 9 Knaben, die 9 Musen vorstellend, ein Epigramm vor dem Kaiser 
rezitieren. 
Am 1. Juli 1609 aber sehen wir die Landstände in Linz wieder in 
voller Tätigkeit. 
Oie verordneten hatten zunächst die Wiederanstellung von Schul 
inspektoren beantragt und bezüglich der Wiederbesetzung des Rektorates 
die Aufmerksamkeit der Stände auf den an der evangelischen Latein 
schule zu Stepr wirkenden, von Regensburg dahinberufenen M. weixel- 
berger»") gelenkt?») Oer Rat zu Stepr hatte zwar auf eine private An 
frage abgelehnt; für den Fall einer nochmaligen Absage wurde ein 
Dr. Philipp persius vorgeschlagen. Auf jeden Fall sollte der Landschafts- 
Prediger M. Elemens Anomaeus (ein geborener Gberpfälzer und Neffe