Volltext: II. Theil Garsten, Gleink, Kremsmünster, Schlierbach (2,2 / 1913)

86 
Benediktinerabtei Kremsmünster. 
Beide Texte sind in den gemeinsamen Teilen einander im wesent¬ 
lichen gleich, doch zeigen verschiedene Abweichungen in der Reihenfolge 
der Güter und sonstige kleine Änderungen im Wortlaute, daß B nicht eine 
Abschrift von A, sondern eine selbständige Fassung der gemeinsamen Vor¬ 
lage ist. 
Der Census ecclesiarum in B stellt gegenüber der Fassung in A eine 
ganz selbständige, viel ausführlichere Bearbeitung dar. Seine Abfassung 
verlegt Pösinger in die Jahre 1321—1325.1 In diese Zeit fällt dann wohl 
die ganze Hs. B. 
Das in B enthaltene Zehentregister fehlt in A gänzlich. 
Aus der stärkeren Abnützung der Hs. B und der größeren Zahl der 
Nachträge späterer Hände in ihr darf man schließen, daß sie dem jeweiligen 
Verwalter der Stiftseinkünfte als Handexemplar gedient hat. 
Beide Handschriften sind von L. Achleuthner zu seiner Ausgabe des 
ältesten Urbars von Kremsmünster1 2 benützt worden: A als Grundlage für 
den Text, B mit den Varianten. Allein er gab, wie eine Vergleichung 
seines Textes mit der vorliegenden Ausgabe zeigt, weder A noch B zuver¬ 
lässig wieder und ließ vieles aus, ohne die Lücken anzudeuten. 
Verzeichnis h ist ein Gesamtkalkül des Schreibers von AB über 
die Güter und Einkünfte des Stiftes unter Abt Friedrich I., überliefert im 
,Catalogus abbatunP des Bernardus Noricus: Cod. Cremif. (Sign. Schatz¬ 
kasten Nr. 3), Fol. 28 a und Cod. Pal. Vindob. 610, Fol. 94 b und 95 a. 
Beide Handschriften stammen von derselben Hand, die AB geschrieben 
hat, und müssen zeitlich vor die Resignation des Abtes Friedrich I. fallen, 
weil diese im Cod. Cremif. Fol. 32 a wohl von erster Hand, aber nachträg¬ 
lich angemerkt wurde. 
Ich setze die Niederschrift um das Jahr 1320 an. 
Ürlbar C (ohne Signatur). Papierhandschrift vom Jahre 1434 (Vor¬ 
setzblatt: Anno Dni. 1434) in den Maßen 21,8X15,8cm im Stiftsarchiv. 
Das Urbar zählt außer dem Vorsetzblatt 140 Blätter. Das letzte Blatt der 
6. Lage ist herausgeschnitten. 
Der Pergamentumschlag trägt die Aufschrift: Urbari beschriben 
1434, Nr. 2. 
Der Text ist ohne Schmuck und Linienschema von einer Hand ge¬ 
schrieben. Bei einer Reihe von Gütern hat der Schreiber die Namen der 
späteren Inhaber, ebenso am Schlüsse der einzelnen Ämter die Summe der 
Dienste und sonstige Veränderungen mit schwärzerer Tinte nachgetragen. 
Im Falz haften Reste eines Nekrologiums des 14. Jahrhunderts. Der Rücken 
ist mit einem Lederstreifen bezogen. 
1 Pösinger, Rechtsstellung, S. 126, A. 2. 
2 L. Achleuthner, Das älteste Urbarium von Kremsmünster, Wien 1877. Vgl. S. XI, 
Anm. 3.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.