Volltext: II. Theil Garsten, Gleink, Kremsmünster, Schlierbach (2,2 / 1913)

Der älteste Besitzstand der Benediktinerabtei Kremsmünster, wie er 
in der Stiftungsurkunde vom Jahre 777 angegeben ist, umfaßte Land¬ 
schenkungen im näheren und weiteren Umkreise des Stiftes (Kremsmünster, 
Bad Hall, Sippachzell, Leombach, das Ipfland, die Slawendekanie Physsos, 
die Dietachslawen, der Forst an der Dietach und Sierning) und Kultur¬ 
land (Alkofen, Pettenbach, Eberstalzell). Dazu kommen Wirtschaftsleute, 
Handwerker und Kirchen.1 
In der Folge von den Karolingern mächtig gefördert, erreichte 
Kremsmünster unter König Arnulf den Höhepunkt an Ansehen und Besitz.1 2 
Wir können die Stiftsgüter, wie sie vor der Ungarninvasion lagen, 
in drei Gruppen zusammenfassen. Zunächst das Gebiet um das Stift herum, 
das wir mit einer Linie von der Mündung der Krems in die Traun über 
die Vereinigung der beiden Ipfbäche nach Dietach, Sierning, Hall, Wart¬ 
berg, Pettenbach, dann der Alm und Traun entlang im Umriß begrenzen 
können; dazu kommen die Weingärten an der Aschach und Rottel, die villa 
Alkofen, die Besitzungen um Buchkirchen, der Landstrich zwischen den 
beiden Spratzbächen bei Pennewang. 
Eine zweite Gruppe bilden die Besitzungen im Donaugau um Vils- 
hofen, in Pilling, Alburg und Lindhart an der kleinen Laaber. 
Endlich der große zerstreute Besitz in der eigentlichen Mark bei 
Pechlarn, St. Pölten, um Schmida, am Kamp, an der Perschling und an 
verschiedenen anderen, nicht näher bezeichneten Orten.3 
Aus einer Vergleichung des Besitzstandes, den das Urbar von 1299 
aufweist, mit dem der Karolingerzeit ergibt sich, daß dieser zum größeren 
Teil verloren ging, Das geschah im 10. Jahrhundert.4 
Entfremdungen von Klostergut kamen auch in der Folgezeit noch 
mehrfach vor5 und scheinen schon vor der Anlage des ältesten erhaltenen 
1 Darüber unterrichtet jetzt eine vortreffliche Abhandlung B. Pösingers im Jahres¬ 
berichte des Gymnasiums in Kremsmünster 1911. 
2 B. Pösinger, Die Rechtsstellung des Klosters Kremsmünster 777—1325, im Archiv 
für die Geschichte der Diözese Linz, 3. Jahrgang (1906), S. 54 f. 
3 Pösinger, Rechtsstellung, IS. 56. 
4 Ebenda, S. 72—77. 
5 Der Hauschronist (,Bernardus Noricus4) widmet ihnen die Kapitel ,De violentia 
episcoporum4 und ,De dilapidatione abbatum4. 
Oberösterr. Stiftsurbare. 2. Teil. 6
	        
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