Volltext: II. Theil Garsten, Gleink, Kremsmünster, Schlierbach (2,2 / 1913)

fepital am Pyhrn an der oberösterreichisch- steiermärkischen Grenze 
wurde, wie der Name schon andeutet, als Hospital, und zwar für Reisende, 
die den Pyhrn passierten, gegründet.1 
Es geschah im Jahre 1180 durch Otto II., Bischof von Bamberg, zu 
dessen Besitz die Gegend im Tale von Windischgarsten gehörte. Aus 
Bambergischem Grund und Boden wurde auch die neue Stiftung dotiert. 
Ein Traditionsbuch von Spital a. P. ist nicht erhalten und auch nirgends 
erwähnt. Das im Urbar A, Fol. 52b, erwähnte «puech accionum» wird 
ein jüngeres Briefprotokoll gewesen sein. 
Die Ausdehnung des Besitzes war um die Mitte des 13. Jahrhunderts 
bereits nicht unbeträchtlich, wie aus der Urkunde vom 25. Oktober 1259 
hervorgeht, die die Grenzen desselben angibt.1 2 
Nach dem im Jahre 1492 angelegten Urbar gliederte sich am Aus¬ 
gange des Mittelalters der Besitz von Spital a. P. in zwei Gruppen: Güter, 
die in valle (Tal von Windischgarsten, kurz Garstental), und solche, 
die extra vallem lagen. Jene waren in den oberösterreichischen Ämtern 
Oberes und Unteres Garstental und Zelking, diese in den steiermärkischen 
Ämtern Hühnerwang, Lassing-Dornsbach, Rottenmann, Aich und Kammer 
vereinigt. 
Dazu kamen noch die Güter im Amte Kirchdorf a. Kr. 
Die Bezeichnungen «oberes» und «unteres» Amt Garstental sind als 
Überschriften im Urbar nicht angewendet, aber in der Summenangabe auf 
Blatt 34 b, beziehungsweise in der Bemerkung «in officio inferiori» zum 
Gausrabengut in der «Tabula» (Ortschaftenverzeichnis) gebraucht. 
Daraus geht hervor, daß das Wort «Gersten» in der Überschrift auf 
Blatt 48 a nicht Windischgarsten, sondern Tal von Windischgarsten bedeutet. 
Windischgarsten war nicht Sitz eines iüntes, sondern gehörte, wie auf 
Blatt 19 a ausdrücklich bemerkt ist, zum oberen Garstentaler Amt. 
Im Jahre 1418 erfolgte durch den Bamberger Bischof Albrecht Grafen 
von Wertheim die Umwandlung des Hospitals in ein Kollegiatstift von 
Weltpriester-Chorherren unter einem Dechant. 
1 Vgl. F. Pritz, Geschichte des einstigen Collegiatstiftes weltlicher Chorherren zu 
Spital a. P. im Lande oh der Enns (Archiv für Kunde österr. Geschichtsquellen, 10. Bd. 
[Wien 1853], S. 329 ff.). 
2 ÜB. III, n. 279. 
Oberösterr. Stiftsurbare. 2. Teil. 
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