Volltext: III. Theil Baumgartenberg, St. Florian, Waldhausen, Wilhering (2,3 / 1915)

Zisterzienserabtei Wilkering. 
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Ob unter den im Verzeichnis des niederösterreichischen Besitzes in 
A (vgl. Fol. 8 a, 12 a, 13 a, 13 b) genannten Officiales durchwegs Wilheringer 
Amtmänner gemeint sind, muß dahingestellt bleiben, aber daß das Stift 
außer dem Hofmeister in Krems noch weitere Verwaltungsorgane hatte, 
steht bei der großen Entfernung und der Streulage dieses Besitzes außer 
Zweifel (ygl. auch Einnahmenregister b). 
Beschreibung der Handschriften. 
Urbar A (ohne Signatur) im Stiftsarchiv zu Wilhering. Pergament¬ 
handschrift von 13 Blättern in den Maßen 151/2 X 11 cm, ohne Einband, 
beziehungsweise Umschlag. Wie die Spuren zeigen, waren es ursprüng¬ 
lich zwei Lagen von je 4 Doppelblättern. Von der ersten wurde das vor- 
letzte, von der zweiten Blatt 1 und 2 herausgeschnitten. Die beiden Teile 
der Handschrift sind gegenwärtig nicht verbunden. Der eine verzeichnet 
den Stiftsbesitz im Mühlviertel, der zweite Einkünfte in Niederösterreich. 
Jener trägt die Jahreszahl 1287. Schrift und Lautstand stimmen mit 
dieser Datierung überein und es besteht kein Grund zur Annahme, sie sei 
aus der Vorlage herübergenommen. 
Otto Grillnberger, der dieses Urbar veröffentlicht hat,1 wies nach, daß 
im zweiten Teile einige Güter Vorkommen, dören Erwerbung in die Zeit 
des Abtes Konrad (1288—1308) fällt, daß somit dieser Teil später als der 
erste entstanden ist. 
Aus der weiteren Tatsache, daß dieser Teil Wiederholungen aufweist, 
die aber in den Personennamen, soweit diese urkundlich festzulegen sind, 
übereinstimmen, hat Grillnberger mit Recht geschlossen, daß der zweite 
Teil eine Umarbeitung älterer Vorlagen darstellt.1 2 
Den ursprünglichen Text der beiden Teile hat je eine Hand in zwei 
Spalten geschrieben. Die roten Überschriften der zweiten Lage scheinen 
vom Schreiber der ersten herzurühren. 
Vier jüngere Hände der ersten und eine der zweiten Hälfte des 
14. Jahrhunderts lassen sich in den Nachträgen und den da und dort an¬ 
gebrachten Bemerkungen und Änderungen unterscheiden. 
Durch die erste Lage geht ein Linienschema von 23, durch die 
zweite ein solches von 21 Zeilen. Die Schrift ist, besonders im ersten 
Teile, sehr sorgfältig. Die Namen der einzelnen Güter sind im ersten 
Teile durch rote Farbe hervorgehoben, im zweiten Teile sind die Über¬ 
schriften der einzelnen Abteilungen und einige Randbemerkungen rot. 
Die Paginierung und Foliierung der Handschrift stammt aus neue¬ 
rer Zeit. 
1 Das älteste Urbar des Zisterzienserstiftes Wilhering (54. Jahresbericht des Museums 
Francisco-Carolinum in Linz, Linz 1896). 
2 Ebd., S. 127. 
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