Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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Bald darauf 1713 erhielten sie eine weit mehr ausge 
dehnte Bewilligung auf drey Jahre, daß ihr Pfarrer, der von 
Währing, einen Bittgang mir den Kirchenfahnen zur Ca 
pelle führen dürfe, und, daß allda nicht nur eine stille Messe, 
sondern auch ein feyerliches Hochamt abgehalten werde. Sie 
erhielten diese Bewilligung durch eine von dem Pfarrer Joh. 
Caspar Hermann vortheilhaft unterstützte Vorstellung. Diese 
Vorstellung stützte sich auf eine Ueberlieferung, daß auf dem 
Thury, vor Zeiten Siechenals" genannt, von Atters her 
eine Capelle des h. Johann des Täufers gestanden sey, zu 
welcher jährlich am Festtage dieses Heiligen der Pfarrer 
Währing und dieses-Ortes, von der Pfarrkirche der h. Ger 
traud zu Währing eine Prozession mit fliegenden Kirchenfah 
nen geführt, und nebst stillen Messen auch ein Hochamt, und 
Predigt zu halten gepflogen habe. Nachdem sie vom Cardinal 
Sigmund, Grafen von Kollonitsch auch die Erlaubniß zum 
Gebrauche einer kleinen Glocke, und mit dem Klingelbeutel zu 
sammeln erhalten, und die Besuchung ihres Gottesdienstes 174g 
sehr zugenommen hatte, wurde der an das Presbyterium zu 
gebaute Theil statt der Breter mit einer Mauer umgeben 
und gedeckt. Es gingen so viele Currentmeffen und Stiftungs 
beyträge ein, daß das ganze Jahr hindurch eine h. Messe 
konnte gelesen werden. > 
Jetzt soll das eingehende Opfer für die Capelle verwen. 
det, das im Klingelbeutel Gegebene zum Armen Institute 
abgegeben werden. Der Pfarrer vom Lichtenthale soll die Aufsicht 
über die Capelle führen, und die Rechnungen untersuchen. Die 
Capelle hat gegenwärtig drey Altäre, und es wird daselbst täg. 
lich eine h. Messe gelesen. Ihr Vermögen besteht in einer Obli 
gation von 200 fl. C. M. und einer Ignaz H ö fer'schen Meß 
stiftung pr. 100 fl. C. M. bestehend in einer 4 proe. verlosten 
Staatsschuldverschreibung. 
Der P u l v e r t h u r m. 
Im I. 1779 wurde die ganze Pfarrgemeinde plötzlich 
in großen Schrecken versetzt, als den 26. Juny, der Pul- 
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