Volltext: Decanat inner den Linien Wiens. Das gewesene Stift von St. Dorothea und die Pfarre Roßau mit der vom Lichtenthale [15] (15 = Abth. 1, Oesterreich unter der Enns dießseits der Donau ; Bd. 10 ; / 1836)

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Brücke getroffen, welche der Sage nach eine Kettenbrücke 
hatte werden sollen. Schon lagen am Ufer der Leopoldstadr 
große Quadersteine dazu bereitet, allein der Bau unter 
blieb, die Steine wurden mit der Zeit verkauft, und im 
I. 1829 wurde die jetzige hölzerne Brücke, mit 3 Jochen, 
an der Stelle der alten abgebrochenen erbauet. Bevor Kai 
ser Joseph II. die neue Drücke gegen den Augarten er 
bauen ließ, war nie daselbst eine bleibende Brücke, sondern 
wie an mehreren andern Orten, bloß eine Ueberfahrt auf 
Schiffen. Jedoch beweisen Documente, daß im I. 1565, 
da Kaiser Maximilian II. zu Ehren seines Vaters Ferdi 
nand I. (gest. den 25. July 1564) ein großes Turnier und 
darauf, auf einer Wiese vor dem Schottenthore ein Manö 
ver halten ließ, von der Roßau.aus über den Donau-Arm 
in die Leopoldstadt eine Brücke für das hinüber marschi- 
rende Militär geschlagen würde, die aber nach geendigtem 
Manöver sogleich wieder abgetragen wurde. 
Sie ch e n a l s. 
St. Johann am Siechenals war schon bekannt unter 
dem ersten Herzoge von Habsburg/ dessen Gemahlinn Eli 
sabeth das Siechenhaus zu St. Johann in ihrem letzten 
Willen/ so wie St. Lazar/ mit einem Vermächtnisse be 
schenkte. Von St. J.ohann hi«/ bis zur Ufergegend wurden 
einige Hauser erbaut und dieser Grund an der Ufergegend 
hieß Siechenals. 1476 wurde diese Gegend von Friedrich 
IV. dem Stifte St. Dorothea geschenkt. In der darüber 
ausgestellten Urkunde heißt es: „Dies Sundersiechen 
Haws ze Sand Johannes in der Siechen Als 
mit all seinen Weingarten und Güetern/ Nutz 
ungen und Renten."*) Allein im Jahr 1529 ging daS 
Spital sammt der Kirche ganz zu Grunde. Der Krieg mit 
König Mathias/ in dem Wien 27 Woche«/ bis 21. Dezem. 
der belagert wurde/ die öfters wiederkehrende Furcht vor 
feindlichen Einfällen der Ungarn oder Türke»/ vorzüglich 
*) Hormapr's Geschichte Wiens IX, 25. S. 137.
	        
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