Volltext: Decanat inner den Linien Wiens. Das gewesene Stift von St. Dorothea und die Pfarre Roßau mit der vom Lichtenthale [15] (15 = Abth. 1, Oesterreich unter der Enns dießseits der Donau ; Bd. 10 ; / 1836)

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der ihn empfohlen hatte/ wieder in Freyheit sehte. Uebrigevs 
ward diesem Kaspar Hartneider nur eine schriftliche Ver 
sicherung abgefordert, daß er seine Gefangenschaft an Nie 
manden rachen wolle. Erst unter Kaiser Rudolph IL 
wurde eine entsprechende Abhülfe erzielet/ indem für den 
Donau-Arm nächst der Stadt unter der Leitung des ge 
lehrten und besonders durch Reisen nach Holland rc. erfahr 
nen Ferdinand Albrecht/ Freyherr von Hoyos zu 
Stüchsenstein (gest. den 2. März 1609) zwischen den Jah 
ren 15()8 und 1Ö00 durch Menschenhände ein Bett aus 
gegraben wurde. Es ward nähmlich am äußersten Ende der 
Brigittenau/ mit Hülfe eines/ aus eingerahmten Pfäh; 
und aufgethürmten Steinen in der Donau angelegten 
Spornes und starken Beschlächtes, ein schiffbarer Arm 
von Nußdorf hart an die Stadt geleitet. Jedoch nur 
wenige Jahre war dieser Canal vollendet/ als die 
Donau schon in den Jahren 1Ö14 und 1Ö15 denselben 
zu verlassen suchte/ und bey Duttendorf auf das Marchfeld 
einbrach/ wo sie vor 500 Jahren gelaufen war. Nur durch 
Dämme/ Piloten und Steinverkleidungen an den Ufern 
konnte sie wieder in das eröffnete Bett zurückgebracht 
werden. Zwey Jahre später, am 24. July IÖ17 setzte sie den 
unteren Werd fast ganz unter Wasser, und starke Eisgänge, 
welche bis 1635 sich fast jährlich ergaben, beschädigten die 
Ufer so sehr, daß die Herstellung der Steinwände bey 
Nußdorf neu beginnen mußte. Im I. 1638 drängte sich 
der Strom wieder gegen die Nordseite, und riß bey En- 
zersdorf den Wassergraben, nebst einer Strecke Landes mit 
sich fort. Im I. 1647 zerstörte die Donau abermahls alle 
Schutzwehren. Vergebens beeilte man sich mit Schutzbau 
ten an den Ufern, eine Ergießung im I. 1651 zerstörte 
die kaum vollendeten Arbeiten wieder. Im I. 1ÖQ8 wurde 
dieser Donau-Arm aufs neue regulirt. Im Anfange des 
18. Jahrhundertes war der Canal durch 40jährige Arbeit, 
(wahrscheinlich mit Unterbrechung) und mit einer Auslage 
von 20,000 fl. für immer (außerordentliche Trockne aus-
	        
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