Volltext: Decanat inner den Linien Wiens. Das gewesene Stift von St. Dorothea und die Pfarre Roßau mit der vom Lichtenthale [15] (15 = Abth. 1, Oesterreich unter der Enns dießseits der Donau ; Bd. 10 ; / 1836)

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Er war ein rechtschaffener und frommer Mann. Als be 
sonderer Verehrer Mariens unternahm er eine Wallfahrt/ nach 
dem nur 12 Stunden entfernten Gotteshause Maria-Zell. 
Nachdem er allda seine Andacht verrichtet hatte/ ließ er sich 
eine Abbildung der seligsten Jungfrau Maria auf Eisenblech 
mahlen / um es im Freyen aufzustellen / und wählte sich dazu 
einen Baum an der Straße des Waldes/ durch den die Waller 
nach Maria-Zell zu ziehen pflegten/ um die Verehrung auch 
in seiner Umgebung zu verbreiten/ nahm es aber wieder vom 
Baume und befestigte es/ in Gegenwart des Ortspfarrers 
Georg R e sch, im damahls sogenannten Buchschachen am Gi 
pfel des Berges auf dem Platze, wo jetzr die Kirche und das 
Kloster der Serviten steht, indem er sich an eine wiederhohlte 
Erscheinung der seligsten Jungfrau erinnerte, die er Anfangs 
für einen Traum, nachher aber für wahr hielt, daß er kein 
Bedenken trug, sie mit einem Eide zu bestätigen *). 
Zwey volle Jahre, von 1662 bis 1664 blieb das Bild 
unbemerkt, indem kein gebahnter Weg dahin führte, bis es 
von Lorenz Klerian, Drechslermeister im Markte, mit 
drey seiner Begleiter auf einein der Geschichte erzählte wun 
derbare Weise entdeckt, von ihm abgenommen, und in seine 
Wohnung getragen wurde. **)*@,r behielt es aber nicht lan 
ge bey sich, entdeckte die Handlung dem obengenannten 
Pfarrer, der es von ihm übernahm, und nach reifer Ueber- 
legung mit ihm wieder an die bemerkte Buche befestigte. 
Die Entstehung der ersten Kapelle, wie sie in dem 
Kloster-Archive erzählet wird, wird auch denen, die sie nur 
als Sage annehmen wollen, zu lesen angenehm seyn. 
Im I. 1665 am h. Magdalena Tage begab sich M a- 
*) Die mit eigener Hand von ihm ausführlich geschriebene 
Geschichte kann, im Kloster-Archive aufbewahrt, einge 
sehen werden. 
**) Sie erfüllten am Palmsonntage das Kirchengeboth der 
österlichen Beicht, und bestiegen hier den Berg, ohne bis 
her bekannten Beweggrund.
	        
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