Volltext: Decanat inner den Linien Wiens. Das gewesene Stift von St. Dorothea und die Pfarre Roßau mit der vom Lichtenthale [15] (15 = Abth. 1, Oesterreich unter der Enns dießseits der Donau ; Bd. 10 ; / 1836)

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fyatte, drängte sich herzu , um auf den verschiedensten Instru 
menten sich an diesem Tage auszuzeichnen. 
Das Fest zu heben/ wirkte nicht wenig die Gegenwart 
beyder allerhöchsten Majestäten/ Kaiser Carls VI. und seiner- 
durchlauchtigsten Gemahlinn, so wie der Erzherzoginn Mag 
dalena, welche am achten Tage dem Hochamte beywohnten. Der 
höchste Adel fand sich zahlreich ein, das Volk strömte von al 
len Gegenden so zahlreich zu, daß die Menge sich fast in ei 
nem unabgebrochenen Zuge beständig zu und ab bewegte. Je 
den Tag sang entweder ein Bischof oder ein infülirter Prälat 
das Amt. Am siebenten Tage, auf welchen zugleich das 
Ordensfest des h. Philippus Benitius fiel/ hielt der Erzbi 
schof, Sigismund, Graf von Kollonitsch das Hoch 
amt, und begleitete auch die Schluß-Prozession, die Fackel in 
der Hand tragend. 
Nach Vollendung dieser prachtvollen Feyerlichkeit wurde 
die Bildsäule des Heiligen in das Klostergebäude übersetzt, da 
kein Raum mehr in der Kirche sich befand. Allein das Volk 
verlangte sehnlichst den Heiligen auch in dieser Statue zu 
.ehren; sie wurde also bald darauf auf den Seitenaltar, 
dessen Hauptbild den h. Johann von Nepomuck vorstellet, 
öffentlich aufgestellt. Indessen fanden sich Freunde und Wohl 
thäter, die den Wunsch zugleich mit dem Volke äußerten, 
und Beyträge sicherten, damit zu Ehren des Heiligen eine 
Capelle erbauet würde, wofür auch, nach einer Capitelver 
sammlung entschieden wurde. Am 11. September desselben 
Jahres legte der damahlige Prior P. Ferdinand M, 
Gaß mayer den Grundstein. Am Anfange des Christmo- 
nothes war die damahls kleine Capelle mit einem Kostenauf 
wands von 490 fl. vollendet, und die Statue des Heiligen 
dahin übersetzt. Diese erste Capelle reichte nur bis an das 
jetzige eiserne Gitter, welches in der Mitte der jetzigen 
Capelle steht. 
Im folgenden Jahre hatte Joseph vonBarat einen 
Gewinn von 40*000 fl. gemacht, und seine Schwester Anna 
Maria von Rogenfels, welche der Fürbitte des h.
	        
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