Volltext: Decanat inner den Linien Wiens. Das gewesene Stift von St. Dorothea und die Pfarre Roßau mit der vom Lichtenthale [15] (15 = Abth. 1, Oesterreich unter der Enns dießseits der Donau ; Bd. 10 ; / 1836)

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in der Mitte vor dem Hochaltars/ wurde dann in die 
Seiten-Capelle versetzt. 
Im Stifte selbst war man in steter Furcht und Angst 
und mußte auch große Beytrage und Auslagen auf die 
Vertheidigung machen, die-obschon gerne geleistet, dennoch 
sehr beschwerlich fielen. 
Propst Hieronymus verließ in dieser harten Zeit das 
Stift, er floh aus Oesterreich/ vermuthlich in seine Heimarh/ 
und kehrte erst spat zu den Deinigen zurück. Nach seiner 
Zurückkunst' ergaben sich unter den harten Umstanden des 
Stiftes noch härtere Dinge im Hause, nci^mtic^ lin^ufricbenÄ 
heit mit dem Vorsteher, der in Hinsicht der Verwaltung 
der zeitlichen Güter '^11 so manchen Klagen Anlaß gab. 
Ohne daß wir darüber etwas genau aufgezeichnet fänden, 
ersieht man aus dem Ganzen, daß dieses Mißvergnügen 
immer mehr und mehr überhand nahm, und man rHer die üble 
Verwaltung öffentliche Klagen geführt habe. Während dieser- 
häuslichen Unannehmlichkeiten verkaufte Propst Hieronymus 
am 3L May 153L das sogenannte ungarische Haus mir 
Wissen und Einwilligung des Bischofs zu Wien, Johannes 
Faber, dem Herrn Carl Hirschl und seiner Ehefrau Anna, 
um eine unbenannte Summe Geldes, und man machte dar 
über einen weitläufigen Kaufbrief, in dem so manche Be 
stimmung in Betreff der nachbarlichen Verhältnisse zwischen 
dem Klostergebäude und dem zu-verkaufenden Hause deutlich 
auseinander gesetzt wurden. Dieß ist die letzte Urkunde, in 
welcher Propst Hieronymus erscheint, denn die nächste vom 
Jahre 1535 wurde durch Propst Franz gefertigt. In dieser 
Zwischenzeit churde Propst Hieronymus, als ein Verschwender 
der Stiftsgüter' vermuthlich, seiner Würde entsetzt, indem 
er das Stift verließ, in der Gegend von St. Pötten Pfar 
rer wurde, und als solcher an einem nicht bekanntenJahre 
das Zeitliche vertief
	        
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