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licher Auskünfte fehlt; wohl besitzen wir eine
österreichische Gesandtschaft in Rio, deren Leiter,
Minister Anton- Retschek, einer der, besten
Kenner brasilianischer Verhältnisse, unermüdlich
für die österreichischen Interessen tätig ist; aber
es heißt Menschenunmögliches verlangen, wenn
man erwartet, daß ein Gesandter, der nicht nur für
das Riesengebiet von Brasilien, sondern auch für
das benachbarte Uruguay und die ganze Republik
Argentinien akkreditiert ist, kaufmännische Pio-
nierarbeit leisten soll, besonders wenn ihm als
Beamtenstab — ein Kanzleidirektor zur Verfügung
steht, wenn er’mangels eines Spezialbeamten für die
Auswanderung genötigt ist, zeitraubende Inlands-
reisen zur Besichtigung neuer Siedlungen zu unter-
nehmen, Reisen, die ihn wochenlang von dem
Sitze der Gesandtschaft fernhalten, während
welcher Zeit de facto niemand für Österreich bei
der brasilianischen Regierung zu .intervenieren
vermag.‘ Die bestehenden Konsularämter*) ‚sind
durchwegs Honorarkonsulate, deren Titulär viel-
fach kein Österreicher und gerade in dem Industrie-
zentrum. Sao Paulo Angehöriger‘ des Deutschen
Reiches ist, das unsere Industrieerzeugnisse‘ auf
das schärfste konkurrenziert. Bei allem guten
Willen ‘ der Beteiligten müssen derartige Kin-
richtungen, die sich aus den oft unangebrachten
Sparmaßnahmen unseres Finanzministeriums er-
klären, zu unhaltbaren Zuständen führen und den
Wert einer Konsularbehörde als kommerzielle Ver-
tretung ziemlich. problematisch ‚erscheinen lassen.
Eine österreichische Handelskammer für Brasilien.
Unsere Exportindustrie und. Kaufmannswelt
braucht aber eine zentrale Informationsstelle für
Brasilien. Wir brauchen nicht weit zu gehen, um
eine äußerst zweckmäßige Lösung zu finden. Auch
in der uns benachbarten Schweiz haben wir ledig-
*) Ein Verzeichnis folgt im Anhange,