Volltext: Brasilien als Einwanderungsland und Exportgebiet [494/496]

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Arbeit auf den Kaffeeplantagen zu gut ‚seien 
und ihr Lebensstandard ein zu hoher sei. Wer 
also in der Immigration in Sao Paulo sich ‘als 
Kaffeearbeiter anwerben läßt, erkundige sich im 
Bureau genau nach den Arbeitsbedingungen und 
der Art der Verwaltung der betreffenden Fazenda. 
Gut geleitete Pflanzungen werden ja manche Er- 
leichterung schaffen können. Ich sah selbst bei 
Campinas Fazenden, wo der Verkehr zwischen 
den Leuten und dem Verwalter ein fast familiärer, 
sozusagen herzlicher war; er sprach auch alle 
Arbeiter, die in Gruppen im Gelände tätig waren, 
als „Kameraden‘“ an. Immer schneller bricht sich 
erfreulicherweise die Ansicht, Bahn, daß nicht 
jeder Arbeiter, der eine allgemeine. soziale Ver- 
besserung anstrebt, ein  Bolschewik ist. Die 
menschlicheren Fazendeiros, die in ihren Betrieben 
soziale Einrichtungen schaffen, gewinnen auch 
bedeutend schneller die nötigen Arbeiter und 
halten sie jahrelang auf ihrem Besitz. Und Arbeits- 
kraft braucht das Land, insbesondere zur, Auf- 
bereitung des Kaffees. ' 
Die Ernte des Kaffees. 1 
Wenn die Erntezeit beginnt, setzt auf den 
Gutshöfen, den eigentlichen Fazenden, reges Leben 
ein. In: großen .Körben kommt der gepflückte 
Kaffee in ziegelgepflasterte Höfe, „Terreros” ge- 
nannt, und‘ wird” in langsam fließende Wasser- 
rinnen geworfen, um die erste Reinigung und das 
Ausscheiden von Blättern, Aststücken usw. Vvor- 
zunehmen; die zu: Boden: sinkenden Kaffeekirschen 
werden dann in Enthülsungsmaschinen von der 
Hülle befreit und die gewonnenen Bohnen auf den 
„Terreros‘“ in. der Sonne zum. Trocknen. ausge- 
breitet; in großen Säcken, deren jeder herkömm- 
licherweise 60 Kilogramm: faßt, erfolgt der Ab- 
transport per Wagen oder auf, den großen 
Fazenden. vermittels eigener Schleppbahnen zur 
nächsten Bahnstation. Für die Erntezeit erhalten 
die Arbeiter eine Lohnzulage. 
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