51
Arbeit auf den Kaffeeplantagen zu gut ‚seien
und ihr Lebensstandard ein zu hoher sei. Wer
also in der Immigration in Sao Paulo sich ‘als
Kaffeearbeiter anwerben läßt, erkundige sich im
Bureau genau nach den Arbeitsbedingungen und
der Art der Verwaltung der betreffenden Fazenda.
Gut geleitete Pflanzungen werden ja manche Er-
leichterung schaffen können. Ich sah selbst bei
Campinas Fazenden, wo der Verkehr zwischen
den Leuten und dem Verwalter ein fast familiärer,
sozusagen herzlicher war; er sprach auch alle
Arbeiter, die in Gruppen im Gelände tätig waren,
als „Kameraden‘“ an. Immer schneller bricht sich
erfreulicherweise die Ansicht, Bahn, daß nicht
jeder Arbeiter, der eine allgemeine. soziale Ver-
besserung anstrebt, ein Bolschewik ist. Die
menschlicheren Fazendeiros, die in ihren Betrieben
soziale Einrichtungen schaffen, gewinnen auch
bedeutend schneller die nötigen Arbeiter und
halten sie jahrelang auf ihrem Besitz. Und Arbeits-
kraft braucht das Land, insbesondere zur, Auf-
bereitung des Kaffees. '
Die Ernte des Kaffees. 1
Wenn die Erntezeit beginnt, setzt auf den
Gutshöfen, den eigentlichen Fazenden, reges Leben
ein. In: großen .Körben kommt der gepflückte
Kaffee in ziegelgepflasterte Höfe, „Terreros” ge-
nannt, und‘ wird” in langsam fließende Wasser-
rinnen geworfen, um die erste Reinigung und das
Ausscheiden von Blättern, Aststücken usw. Vvor-
zunehmen; die zu: Boden: sinkenden Kaffeekirschen
werden dann in Enthülsungsmaschinen von der
Hülle befreit und die gewonnenen Bohnen auf den
„Terreros‘“ in. der Sonne zum. Trocknen. ausge-
breitet; in großen Säcken, deren jeder herkömm-
licherweise 60 Kilogramm: faßt, erfolgt der Ab-
transport per Wagen oder auf, den großen
Fazenden. vermittels eigener Schleppbahnen zur
nächsten Bahnstation. Für die Erntezeit erhalten
die Arbeiter eine Lohnzulage.
T
7
=
nn
‚1
Va
AS
AS
2O)
'o
\1]
"
i]
1€
CN
1L-
le
5