Volltext: Brasilien als Einwanderungsland und Exportgebiet [494/496]

in 
Lu) 
Francesco Schmidt, dessen 1680 Quadratkilometer 
zählender Landbesitz mit zehn Millionen Kaffee- 
bäumen bestanden ist; in der Nähe liegt die einer 
englischen Gesellschaft gehörige Fazenda Dumont 
mit etwa vier Millionen: Bäumen. Bei der Größe 
dieser Pflanzungen. darf es nicht wundernehmen, 
wenn die Zahl der: Kaffeebäume mit vollen Er- 
trägnissen durch die große Kaffeehandelsfirma 
Nortz & Co. in New York auf 1769 Millionen ge- 
schätzt wird, wozu noch etwa 10 bis 15 Prozent 
junger Bäume im Alter von zwei bis fünf Jahren 
kommen, die erst von jetzt ab statistisch in Er- 
scheinung treten. 
Der Kaffeebaum bedarf, um gute und reich- 
liche Ernte zu tragen, sorgfältigster Pflege; kein 
Unkraut darf in seinem Umkreis gedeihen, kein 
schädliches Insekt die Eier an den Stämmen und 
Zweigen ablegen. Es ist die Hauptarbeit der 
Kaffeearbeiter, den Boden und die Bäume bei täg- 
licher Nachschau rein zu erhalten. Da die Kaffee- 
bäume infolge ihrer mehr strauchartigen Aus- 
bildung keinen Schatten geben, ist der Arbeiter 
tagsüber der vollen Glut der Tropensonne aus- 
gesetzt; dafür sinkt in. der Höhenlage des Pauli- 
staner. Berglandes die Temperatur während der 
Nacht sehr. stark, so daß auch zum Ertragen dieser 
Gegensätze eine robuste Gesundheit notwendig ist. 
Ich war von Sao Paulo mit einem Zuge nach 
Campinas gefahren,-der auch‘ eine Gruppe Aus- 
wanderer mitführte; ihr Ziel ‚war eine Kaffee- 
plantage, etwa 30 Kilometer von der Stadt ent- 
fernt; gerne schloß ich -mich dem Zuge an, der, 
geführt von einem Verwaltungsbeamten der Pflan- 
zung, einer: kleinen Ansiedlung inmitten der 
grünen Kaffeebäume zustrebte. Man bedient sich 
zum Reisen auf den holperigen‘ Karrenwegen 
merkwürdiger, einfach gebauter Wagen, „Trolle“ 
genannt, deren überhohe Räder,auch bei Einsinken 
in. aufgeweichtem Boden ein Weiterkommen ge- 
währleisten: als Zugtiere verwendet man Pferde
	        
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