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Temperatur angenehmer ‚als die oft heiße und
staubige Zurücklegung der Strecke. bei Tag, doch
gibt letztere gute Gelegenheit, einen, wenn auch
flüchtigen Blick auf die durchfahrene Landschaft
zu werfen und sich eine Vorstellung von Gebieten
zu machen, die abseits der großen Stadt liegen.
Der Brasilianer liebt die frische Luft, daher
sind auch während der schnellsten Fahrt alle
Waggonfenster offen, So’ daß man immerhin eine
gewisse Unempfindlichkeit gegen Zugluft mit-
bringen muß. Die Züge fahren mit großer Ge-
schwindigkeit; nur die Bergstrecke, auf welcher
die Höhe des Binnenlandes erklommen wird, gibt
bei. langsamerer Fahrt Gelegenheit, die vorüber-
ziehenden Bilder sich besser einzuprägen. Meilen-
weit ist oft keine menschliche Ansiedlung Zu
sehen; dann‘ hält der Zug wieder am Bahnhof
eines kleinen Städtchens, wo große Magazine an-
kündigen, daß hier ein Sammelpunkt‘ für die Kr-
zeugnisse eines ganzen Distriktes sich befinden.
Am Hochlande angelangt, folgt die‘ Bahnstrecke
im wesentlichen dem Laufe des. Parahybaflusses,
der, bald träge dahinfließend, bald durch Felsen ein-
geengt, nur für festgebaute, floßartige-Fahrzeuge
eine Binnenschiffahrtsstraße: darstellt. Etwa. drei-
zehn Stunden nach Abfahrt. von Rio ‚wird Sao
Paulo, die Hauptstadt des gleichnamigen Staates,
erreicht.
Das Auswandererheim in Sao Paulo.
Die Auswanderer werden am Bahnhofe in.Sao
Paulo von Vertretern der staatlichen. Auswan-
derungsbehörde erwartet und samt ihrem Gepäck
in das große Auswanderungsheim („Immigracao““‘)
gebracht, das im Vororte Braz von Sao Paulo
gelegen ist. Im Hintergrunde eines großen Gartens
erhebt ‚sich ’der zweistöckige Bau, der im Erd-
geschosse die Verwaltungskanzlei und sauber ein-
gerichtete Speisesäle, ‘in den Stockwerken die
Schlafräume enthält. Auf vier bis fünf. Tage er-
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