Volltext: Brasilien als Einwanderungsland und Exportgebiet [494/496]

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Arbeitsverhältnisse. 
Weder in Pernambuko noch in Bahia waren 
Auswanderer ausgestiegen; diese rein tropischen 
Gebiete eignen sich im allgemeinen nicht für 
die mitteleuropäische Einwanderung. Trotz’ der 
zahlreichen industriellen Betriebe wird kaum ein 
europäischer Arbeiter, es- sei denn, in '’eine be- 
sonders qualifizierte . Verwendung, eingestellt 
werden, da man es vorzieht, nur die fast bedürfnis- 
losen Einheimischen zur Arbeit zu verwenden. 
Hier.in diesen rein tropischen Gebieten sieht es der 
Europäer nicht gerne, . seinesgleichen schwere 
Arbeit verrichten zu lassen. Weiter im Süden ver- 
schwindet dieses Rassenbewußtsein. Wer aber 
doch eine Arbeit findet, vergesse nicht, daß diese 
in den Tropen. vollständig gesunder, kräftiger und 
willensfester Menschen bedarf, denn nur langsam 
vermag sich der Organismus der gleichmäßigen, 
zum Teile feuchten Wärme anzupassen. 
Geschichte der Stadt. 
Die: gutgepflegten Plantagen, die alle Ge- 
wächse der Tropen umfassen, lassen die staunens- 
werte Fruchtbarkeit des Bodens erkennen. „Es ist 
nicht verwunderlich, daß, angelockt durch die 
unvergleichliche Fruchtbarkeit des Küsten- und 
Stufenlandes im Hintergrund eines natürlichen 
Hafens, wie ihn.der Golf von Bahia bietet, bald 
nach der Entdeckung des Landes eine Stadt ge- 
gründet wurde. Bahia wurde bereits 40. Jahre nach 
der Entdeckung‘ des Landes, also gegen die Mitte 
des XVI. Jahrhunderts, zum Verwaltungssitz. für 
die ganze brasilianische Kolonie erwählt und blieb 
bis 1763 Residenz der Generalgouverneure.. Sie 
blieb für lange Zeit die volkreichste Stadt 
Brasiliens: und war als Sklavenmarkt, wo die 
besten Arbeitskräfte aus: Afrika am  Marktplatze 
verkauft wurden, weithin im Lande bekannt. Da 
die Sklavenbefreiung in’ Brasilien. erst im Jahre 
1889 erfolgte — der Gedenktag der Aufhebung der
	        
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