Volltext: Zweiter Band - III. Theil. Neue Gedichte. IV. Theil. Neueste Lieder und Gesänge. [8] (Zweiter Band / 1899)

54. Königin Noth. 
Märrhrn. 
(Den Herren Literarhistorikern: Menzel, wackernagel und Kurz gewidmet.) 
Das is d' Frau Noth — 
'n Menschen wia 's Brot 
Und 'n Rerndl 's Roth, 
So b'schaffn und gwiß wia da Tod. 
I. wer d'Frau Noth eigentlich is, was s' 5erf und was 
s' thuat auf der Welt. 
mol is a Frau gwön — 
Äh was gwön, sie is nuh 
Und so guat wia s' da Vada 
Hat gkennt, kennt s' da Suh; 
5 Suh und Ähnlkind und den 
wieder all seine Süh, 
Und so ab und ab her 
Bis auf di und auf mi; 
Auf mi und auf di, 
io Und aft über uns hi, 
Und so wia md koan' Anfang 
woaß ntd koan Lnd. — gkennt, 
Stelzhamer hat diese tiefsinnige Dichtung drei Gelehrten „gewidmet", die jeder eine 
Geschichte der deutschen Dichtkunst geschrieben haben. Menzel hatte in Stelzhamers Dichtung 
keine Spur gefunden „von dem heiligen Ernst, womit ein tüchtiges, frommes Bergvolk auf 
zufassen wäre" (Engl 52). wackernagel und Kurz hatten Stelzhamer unter den österreichischen 
Dialectdichtern gar nicht genannt. 
5. Sohn und Enkel; den, dem (dessen Söhne). — 11. dödl, dieselbe. ■— 15. sit, 
seit. — 18. ohnegleichen. — 19. war, wäre. — 23. vofindt, vorfindet. 
Also not gwön is, 
Na, sein thuat dödl Frau, 
Und i siag s', sit i s' kenn, 15 
wo i hikimm und schau. 
Und dödl Frau, vostehst, is 
Oane ganz ahnisgleich: 
war a Künigin gwöst gar 
Von gresten Weltreich. 20 
Uluaß aber, dass 's gwön is, 
Schan lang sein, woaßt wohl, 
weil sö nix mehr nöt vofindt 
3n koan' prodikoll. 
17
	        
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