Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

Faulenzici. 
225 
65 Wia toifd, wia bössa, 
Das is amol gwiß, 
Und wia heher, wia hirta, 
Mein, wia denn das is? 
Mit Schmerzen vosagn 
Und in summaschen' Tagn 
Alls wia 's Wiesel und d'Amoas 75 
In d' wintahöhln tragen 
Ä Mensch, der was kriagn will, pfüat di Gott, greana Wald, 
70 was muaß a so plagn, Iazt volaß i di bald, 
wia viel heuntige Freuden Awa derfst di not grüma, 
wogn morign vosagn! Dass's ma dräust bössa gfallt. 80 
V. wia da Faulenz bekehrt wird. 
Wern schon wieder, sagt da 
Schmalzkoh, 
I wollt mi gern plagn! 
Graf drauf, 
Die rechten Grilln sein? 
„Hum, hum!" Hau, da Herr „woaß's not," sag i, „woaß's 
Graf kimmt, Awa singa thoan s' fein!" [not, 20 
Geht mehr a weng jagn! 
, Zwanns 'n not feindla gfuil, 
5 Lr war wohl koan rechtä Graf, Trumpft ä fürt nach 'n Roan - 
Heirassasa! wiar i's wünsch, war i wieder 
^emeSchreiber thoan Rauchfang rNuadasaili alloan! 
Und — er kunnt's ah! sköhrn 
Awer, Herrgott, den junger! 25 
Da mui gen sch an afstehn 
Iazt a Braot, an schen' Scherz! 
„Gnädi Herr! Gstrenga Herr!" 
Awa moanst denn, er hert's? 
10 Und mui mi vonoagn, 
Oda sollt i mi umdrahn, 
'n sintern herzoagn? 
I not z'fäul, renn eahm nach, 
Daweil i nuh roat, 
Froats schon: was i da that? Hilf eahm treibn dur 's Revier, 30 
15 „Ä weng Grillnfaha thu i!" Und das schau, troat a Trinkgeld 
wird preamelt schen stad. Äf a paar Maßl Bier, 
IV. 65. )e tiefer, je besser. -— 67. Je höher, je härter. — 68. Mein, ei! — 
74. summaschen, sommerschön. — 75. Amoas, Ameise. 
V. 1. wenn die Plage schmeckte wie Schmalzbrei. — 3. Hau, schau, — 4. mehr, 
wieder. — 7. Frau Stelzhamer theilt mit, dass sich die Stelle auf einen reichen Gutsbesitzer 
im Innviertel bezieht, der scherzhaft Graf genannt wurde und Kaminfeger gewesen sein 
dürfte. — 9. mui gen, muss ich nun. — 10. Muss mich verneigen. — 13. roat, über 
lege. — 14. Fragt es schon, was ich da thäte. — 16. wird leise gemurmelt. ■— 21. Als 
wenn es ihm nicht sehr gefiele, tappt er fort nach dem Rain.— 26. Scherz, Anschnitt.— 
31. troat, trägt. 
Stelzhamer. II. Bd. 15