Volltext: Erster Band. Franz Stelzhamers mundartliche Dichtungen. [7] (Erster Band / 1897)

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Mein'n vadern seine wünsch und wia s' eahni ausganga sänd. 
Roan Hahn kräht mi an, 
Roan Hund bellt mä nah; 
35 Ja, wurf i koan Schaden, 
Z war gar not da. 
Drum sag i und b'haup: 
Äf da Welt dö greßt Pein 
Für an iadwöllign Menschen 
40 Zs — 's Ganschichtösein. 
Und wann i sollt steribn 
Und saili sollt wern, 
So klag igs 'n Engeln 
Und unsern liabn Herrn; 
Und laß not nah, z' bitten, 45 
Bis s' göb'n 'n Bofehl, 
Dass oani mit mir geht — 
Ä freundlige Seel, 
Dö mi bsögnt, dö mi wöckt, 
Dö mi pfüat, dö mi grüaßt, 50 
Dö mar 's Löbn in dar Ewikeit 
Uürzt und vosüaßt. 
Awa sollts ma döstwögn 
Gbn aft nu ah so gehn, 
Ja, aft z'reiß i mi selm 55 
Und mach aus oan — zwen. 
26. Mrin'n Vadrrn seine Wünsch und wia 
s' eahm ausganga fand. 
Und so schen had'n d'Welt ziemt 
Und 's Löbn sodl schen, 
Äz wanns gsoat hädn: da hast äs, 
Und gniaß därs für Zwen! 20 
Und er hät sös äh gnossen; 
Awä, mein Herrgott! wia? 
Don oan'n Tag zum andern 
Mit Plag und mit Müah! 
Do frua Moring an d' Müah, 25 
Holbe Nächt' oft koan Nua, 
Und aft wiedä so klüaglät 
Und sparsam däzua. 
(Und wiar oft manigs Uind 
Nach sän Gltern eahn Taod 30 
Nix mehr thuat, döweils eh 
Had äf Löbnszeit sein Braot: 
ein Dader, dä Dimmelsuhn 
Z' piensam, ä Mann, 
Mit olln wohl z'frieden, 
Wohlauf und wohlan. 
5 Sein Weib und sein Wirtschaft, 
Sein Dolk und sein Dieh, 
Seine Buam, 's Zwilling peterl, 
'n Andrel und mi — 
Olls hat ä gliabt 
10 Und än Zads had'n g'freut, 
Und was andern oft z'lang — 
Zs eahm z' kurz worn — dö Zeit! 
Und nöt oanmol, dä igs woaß, 
Däss i 'n klagn häd g'hert, 
15 Däss eahm öbbäs nöt recht wär, 
I'weng guat und z'boschwert. 
25. 48. freundlige, freundliche, zuthätige. 
26. 2. piensam, piesenham, Heimat des Dichters. — 8. Andrel, Andreas. — 
13. da igs, dass ich es. — 16. b o s ch w e r t, beschwerlich. — 17. ziemt, ist ihm 
erschienen. — 27. klüaglät, haushälterisch. — 29. manigs, manches. — 31. döweils, 
dieweil es.
	        
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