Volltext: Erster Band. Franz Stelzhamers mundartliche Dichtungen. [7] (Erster Band / 1897)

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Zwen Dichät, drei Polster, 
70 Ast Läricha — beit, 
Da i bars deniga recht sag! 
Du zigst äs äs d' Leut — 
Mein, i log dars schau zsamm 
Und ä Zöderl dazua, 
75 wann i ollsgfähr, ehst hoam- 
Zn d' Lwikeit mua. stimmst, 
Um koau Geld derfst not suacha, 
Du suachst umäsis; 
Botracht na dein Schicksal, 
80 Ast woaßt schau, wo 's is! — 
Unb iazt geh in Gottsnam! 
Und schau nuh amol z'ruck 
Ghst di aui und ai drahst 
Üb an Lj ausruck!" 
Ä sodl had s' gsoat — 85 
Ast hamar a weil g'woant, 
Ja, wer wird denn not woan'n, 
Wanus Maus go so guat moant! 
Und wann i mi ander, 
wann i brav wir und srum: 90 
Zwögn da Muada is's g'schehä, 
Sist kehrt mi Neanid ruu. 
11. Dö drei Brttada 
»^än insä drei Brüadä, 
Äln Schatz had an Iada; 
Und i bin da Rleaner, 
An Schatz Han i deaner." 
5 Ä so Han i gsunga, 
Bin haoch af d'^ech gspruugä; 
Denn paßt had das Täuzel 
Ljald ganz äsn Fränzl: 
Dar Lrst is da peda, 
io Da luit a, da steht a, 
Da steht a, da luit ä, 
wann mä'n anschaut, so wuitä. 
Da Zweit is dar Andredl, 
Den dratzt mar an Rölbäschedl; 
Franziskus Faveri, 15 
Bald lach i, bald rer i. — 
Bald lach i, bald rer i, 
Franziskus Faveri 
Ä so hoaßt da Dritte, 
Da Narrisch, da Z'ritte. 20 
Da Z'ritte, da Gspotti, 
Da Lusti, da Gspoaßi — 
wird 's hoaßen, da wött i, 
Und schauts, a so hoaß i! 
„Ljan insä drei Brüada, 
An Schatz had an Z^da; 
Und i bin da Rleaner, 
An Schatz Han i deaner." 
10. 69. Dichat, Tuchente. — 70. Läri ch a, Leintücher; beit, warte. — 71. d e n i g ä, 
doch. — 72. zigst, würdest zeihen. — 75. ollsgfahr, zufällig, wider Erwarten. — 
76. mua, muss. — 78. umasis, statt umäsist, umsonst. — 83. aui und ai, hinaus und 
hinab. —- 84. tz ausruck, ein der Heimat des Dichters benachbarter Bergrücken, der dem 
ehemaligen Hausruckviertel den Namen gab. — 85. sodl, solchermaßen, so. — 92. Sist, sonst. 
11. 1. H a n, sind; ins ä, unser. — 4. deaner, dennoch. — 7. T ä n z e l, Tanz» 
reim, Gesatz. — 9. peda, Petrus, der ältere Bruder des Dichters. — 10. luit, lehnt. — 
12. wuit, weint. — 13- Andredl, Andreas, der zweite Bruder Stelzhamers. — 
14. dratzt, neckt (dadurch, dass man ihn: das Wort Rälberschädel bietet). — 16. rer i, 
weine ich. — 20. d a Z'ritte, der verstimmte, Vuerkoxf. 
4'
	        
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