Volltext: Erster Band. Franz Stelzhamers mundartliche Dichtungen. [7] (Erster Band / 1897)

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Den ganzen liab'n Moa 
Bin i umg'roast in Land, 
35 Und natürli! Han gsehgn viel 
Und g'hert ollahand. 
Awer endli, wi i hoam bi, 
Leut! da Han i g'schaut, 
I häd liaba man Augnan, 
40 Den guaten, not traut. 
Da Taod in olln G'stolten 
Is gstanden vo mir, 
wann i hunert Jahr olt wur, 
Vogaß i das nia! 
45 Zwoa Mauserl, dö d' Muada 
Bostohlna had g'nihrt, 
Lj and mittn in da Stum 
G'lögn — vo weillang krepirt. 
D' Floigerl, dö muntern, 
50 Dös Thoal habnt sö tränkt, 
Und dös Thoal aus Vozweiflung 
In Spinng'wittat g'henkt. 
Sogo d' Luft, had mi zimmt, 
^ad koan'n Amathsa mehr, 
weil s' mi go a so gfanga had 
Um an ^ols her. 
Awer i bi voll Freuden 
Gwön, mi had nix gschröckt, 
I Han ma dö Wirtschaft 
Ganz anders ausglögt: 
„Müaderl, liabs Müaderl!" 
Lja i aufgschrian, „iazt schau, 
Bist in Löbn a grings Leut 
Gwön, in Taod wirst a Frau! 
Ä damische Frau, 
Zwiar a Riniging wirst; 
Drum had olls, wos da deant 
^ad, mitsteribn d'müaßt! 
D bin das Ganzi, 
Das löbt, und zwögn was? — 
Äf dass i dein Herlikeit 
Rundbar wern laß!" 
46. g'nihrt, genährt. — 48. weillang, Sehnsucht. — 52. Spinng'wittat, 
Spinnengewebe.— 54. Amathsä, Athemzug. 63. grings, verachtet. — 65. damische, 
crnsehnlich,
	        
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