Volltext: Erster Band. Franz Stelzhamers mundartliche Dichtungen. [7] (Erster Band / 1897)

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23. Da Labauf. 
Ämol hast mi gern ghabt, 
Iatzt schaust mi not an, 
Tyä, herzischens Schatzerl, 
was ha i da denn thau? 
5 Sag, ha i di not gliabt 
Mar a rechtschaffnä Bua, 
Oder is da mein Liab 
Nuh not rechtschaffen gnua? 
Oda — Saparawold! 
io Jätn sollt mar öbs ein: — 
Runnt da not a mein Liab 
Gbbä z' rechtschaffen sein? 
Roan Nöd von an Tierl, 
Ä Bußl — o je! 
I häd gmoant, äs war aus, 
wann i sagat: röcks he — 20 
Dein zugasüaßs Göscherl, 
Dein zundaraoths Gsötzt! 
Und häd aft a zwoa 
Senghoaßi Schmatza drafgsötzt.— 
I häd gmoant, äs wär aus, 25 
Äs wär gfählt himmelweit! 
Awä na, sehä thuast, 
Däss's mi rechtsinni keut; 
Han nix than, wos glisnt, 
Han nix than, wos gschaut, 
15 Han mä d'Händ'aus dä Taschen wann's schan ebbän bo^dir 
Nia fürä z' thoan traut: Go koan Bid nimmä had! 
Und däss i mi ändern 
will, ja und das grad, 
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Und had's nuh ä Bid, 
Ja, 0 mein Gott! i beid, 
I beid gern bis äs 's Jahr, 
wann's di ehntä not freut. 
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Lab auf, Schwächling, fader Mensch. — 10. gatn, jetzunder. — 13. glisnt, 
zugehört, aufgehorcht. — 14. wos, als. — 17. Eierl, Liebkosung. — 20. he, her. — 
22. Gfötzt, Lippen. — 24. Schmatza, Russe. — 27. na, nun. — 28. keut, reut. — 
32. Bid, Aufschub.
	        
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